Das absolute Wahrzeichen Helgolands ist die Lange Anna, die seit 1969 den Status eines Naturdenkmals besitzt. Dabei handelt es sich um einen 47 Meter hohen, frei stehenden Felsen, der im Nordwesten aus dem Meer ragt. Der Felsen - ein sogenannter Brandungspfeiler - besteht aus rotem, porösen Buntsandstein. Deshalb befürchten die Helgoländer, aber auch Wissenschaftler, dass die Lange Anna eines Tages bei einer Sturmflut zusammenbrechen könnte. Der Felsen selbst ist für die Besucher nicht zugänglich. Sie können den Felsen und die Tierwelt zu seinen Füßen aber sehr gut von den Klippen des Oberlandes aus beobachten. Zu Füßen der Langen Anna brüten die Dreizehenmöwe, die Trottellumme, aber auch der Basstölpel.
Bis 1860 war die Lange Anna Teil eines Brandungstores, also einer brückenartigen Gesteinsformation. Die Verbindung mit Helgoland stürzte jedoch während einer Sturmflut ein. Weil 1976 ein weiterer Teil des Oberlandes erodierte, entstand ein zweiter, frei stehender Felsen.
Bemühungen, die Lange Anna vor weiterer Erosion zu schützen, laufen seit dem Anfang des 20. Jahrhunderts. Beispielsweise wurde ab 1903 der "Preußenwall" angelegt. Diese 1,3 Kilometer lange Mole, die am Fuß fünf Meter dick ist, soll die Lange Anna vor der Brandung schützen. Mittlerweile ist der Schutzwall aber selbst stark von Erosion bedroht.
Eigentlich lautet der Name des Felsens "Nathurn Stak". Aus dem Friesischen übersetzt bedeutet das "Nordhorn-Brandungspfeiler". Einst nannte man den Felsen auch "Mönch" oder "Hengst". Der heute bekannte Spitzname kam erst während der Kaiserzeit auf. Denn in der Nähe des Felsen befand sich ein Tanzlokal, in dem eine hochgewachsene Bedienung Namens Anna bediente. Die Gäste nannten sie lange Anna, dieser Name wurde auch auf den Felsen übertragen.
Weil bereits jetzt viele Risse das Gestein durchziehen, scheint es nur eine Frage der Zeit zu sein, bis Helgoland sein Wahrzeichen verliert. Rettungsmaßnahmen wie das Auffüllen der Risse mit Beton erscheinen den Experten zu gefährlich und teuer.
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