Seebrücke Heringsdorf

Die Insel im Überblick

Schon gegen Ende des 19. Jahrhunderts gab es eine Seebrücke in Heringsdorf: Die Kaiser-Wilhelm-Brücke war ab 1891 innerhalb von zwei Jahren gebaut worden. Sie war insgesamt 500 Meter lang und liebevoll mit Türmchen und Säulengängen, sogenannten Kolonnaden, verziert. Mehrere Restaurants und zahlreiche Geschäfte boten hier ihr Angebot feil. Die Brücke wurde 1903 um einen seitlichen Anleger, die ODIN-Brücke, erweitert.

Genutzt wurde diese Brücke allerdings nur bis zum Zweiten Weltkrieg. In den kommenden Jahren verfiel das Bauwerk zusehends, und auch die Restaurants und Geschäfte zogen sich zurück. 1957 brach schließlich ein Feuer aus und vernichtete das mittlerweile sehr marode gewordene Bauwerk komplett.

Die moderne Brücke

Die heutige Seebrücke Heringsdorf wurde erst 1995 in der Nähe des alten Standortes errichtet. Sie wurde allerdings länger als die erste Brücke gebaut, sodass sie heute als längste Seebrücke in Kontinentaleuropa gilt. Auf einer Länge von 300 Metern ist der auf Pfählen erbaute Steg überdacht. Nach insgesamt 508 Metern erreichen die Gäste von Heringsdorf aus ein Restaurant, das ein sehr auffälliges, pyramidenförmiges Dach besitzt. Die Brücke endet am Anleger, von dem aus die Ausflugsschiffe zu den anderen Seebädern starten. Die Brücke beginnt neben einem Gebäudekomplex, in dem neben Ferienwohnungen, verschiedenen Geschäften und Restaurants auch ein Kino und ein Muschelmuseum untergebracht sind.

Mehrere Jahre lang war geplant, die Seebrücke um eine Marina zu erweitern. Insgesamt sollten hier 30 Ferienwohnungen und 150 Liegeplätze geschaffen werden. Dieser Plan wurde allerdings im November 2012 verworfen. Der Grund: Um die Marina zu verwirklichen, währe eine öffentliche Förderung von mehr als 20 Millionen Euro erforderlich gewesen. Als Alternative wird deshalb der Bau eines Jachthafens in Bansin geprüft. Dort können sogar bis zu 360 Liegeplätze entstehen.

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