Weil die Hochwassergefahr an der Nordseeküste auch künftig eher steigt, drohen die zehn Halligen des nordfriesischen Wattenmeeres weiter zu schrumpfen. Deren Fläche ist seit der Mitte des 17. Jahrhunderts als Folge von Sturmfluten ohnehin auf etwas mehr als ein Fünftel der ursprünglichen Fläche von 100 Quadratkilometer geschrumpft. In den vergangenen Monaten haben deshalb Experten einen Halligenbericht verfasst, der die Basis für ein langfristiges Schutzkonzept darstellen soll.
Darum sind die Halligen in Gefahr
"Der steigende Meeresspiegel bedroht unsere einmalige Halliglandschaft", umreißt Schleswig Holsteins Küstenschutzminister Robert Habeck das Problem. Besonders deutlich wurde dieses während des Orkantiefs "Xaver", das im Dezember 2013 auf den Halligen einen Wasserstand von bis zu 4,5 Metern über Normalnull beschert hatte.
Generell gehen die Experten davon aus, dass die Sturmfluten generell höher werden. Denn seit Mitte des 20. Jahrhunderts ist der Spiegel des mittleren Tidehochwassers im Wattenmeer um 4,6 Millimeter pro Jahr angestiegen, während der Meeresspiegel auf den Weltmeeren lediglich um zwei Millimeter jährlich ansteigt. Als besonders gefährdet gelten die Halligen Gröde, Langeneß, Nordstrandischmoor sowie Süderoog.
Wie könnte eine Lösung aussehen?
Die Deiche weiter zu verstärken, um die Halligen zu schützen, empfehlen die Experten nicht. Eine Lösung sehen sie eher darin, die Halligen wachsen zu lassen. Das geht allerdings nur, wenn es ausreichende Landunter-Phasen gibt, so dass sich genügend Material ablagern kann. Dadurch könne der Anstieg des Meeresspiegels ausgeglichen werden. Eine Möglichkeit könnte darin bestehen, den Abfluss des Wassers bei Landunter künstlich zu verhindern, wodurch mehr Material liegen bleiben könne.
Tourismus als Hoffnungsschimmer
Ein weiteres Problem ist der Bevölkerungsrückgang auf den Halligen. Während 1824 noch 937 Menschen auf den Halligen lebten, sind es aktuell lediglich noch 280. "Langfristig können die Halligen nur bewohnbar bleiben, wenn vor Ort ausreichend Möglichkeiten zur Existenzsicherung vorhanden sind", so der Schluss der Experten. Qualifiziertes Personal werde beispielsweise für die Betreuung des Nationalparks und den Küstenschutz gebraucht.
Juli 2014
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