Der Staatssicherheitsdienst der DDR galt als wichtige Säulen der SED-Herrschaft in Ostdeutschland. Die Staatssicherheit war unter anderem wegen ihrer Gefängnisse, in welchen vor allem Systemkritiker und DDR-Bürger, die einen Fluchtversuch in den Westen unternommen hatten, inhaftiert waren. Einen Eindruck über die Haftbedingungen im Stasi-Gefängnis können sich die Besucher in einer ständigen Ausstellung im einstigen Stasi-Gefängnis in Rostock machen.
Errichtet wurde das Stasi-Gefängnis Rostock ab 1958 innerhalb von zwei Jahren in der Rostocker Innenstadt. Weil die Haftanstalt von zahlreichen weiteren Gebäuden der Staatssicherheit umgeben war, war das Gefängnis von der Außenwelt komplett abgeschirmt.
Eingerichtet wurden 50 Zellen, in welchen maximal 110 Personen gleichzeitig inhaftiert werden konnten. Bis zum Mauerfall 1989 wurden im Stasi-Gefängnis Rostock insgesamt rund 4.900 Untersuchungshäftlinge teilweise über Monate hinweg gefangen gehalten. Sowohl durch die Haftbedingungen als auch bei Vernehmungen wurde auf die Häftlinge psychischer Druck ausgeübt, der vielfach zum völligen Zusammenbruch der Betroffenen führte. Nicht selten wurden die Häftlinge in Verhören zu Geständnissen genötigt, welche später bei Schein-Gerichtsverfahren gegen die Angeklagten verwendet wurden.
Der psychische Druck wurde unter anderem durch stundenlange, nächtliche Verhöre auf die Häftlinge ausgeübt, welchen oft immer wieder dieselben Fragen gestellt wurden. Wollten die Verdächtigen kein Geständnis ablegen, wurde ihnen schließlich auch damit gedroht, dass der Partner ebenfalls verhaftet und die Kinder zur Adoption freigegeben würden.
Die Zellen des Stasi-Gefängnisses Rostock wurden für die Dokumentations- und Gedenkstätte in originalgetreuen Zustand wiederhergestellt. Wer an einer öffentlichen Führung teilnimmt, kann auch den Freihof sowie die Dunkelzellen im Keller besichtigen, welche in späteren Jahren als Arbeitsräume genutzt wurden. Ein originaler Gefangenentransporters rundet die Eindrücke aus dem Stasi-Gefängnis Rostock ab. Die Transporter waren zu DDR-Zeiten übrigens meist nur getarnt im Einsatz. Als bevorzugte Tarnung galten Fisch- und Gemüsetransporter.
März 2015
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