Die Wismarer Wasserkunst: ein Wahrzeichen der Hansestadt

Allein der Marktplatz der Hansestadt Wismar ist schon sehenswert – immerhin ist er mit einer Größe von einem Hektar einer der größten Marktplätze in Norddeutschland. Ein Besuch lohnt sich aber auch aus einem anderen Grund: Schließlich befindet sich auf dem Marktplatz die Wismarer Wasserkunst, welche im Stil der Renaissance erbaut wurde und heute als eines der Wahrzeichen der Stadt gilt. Erbaut wurde der zwölfeckige Bau, der nach dem Prinzip eines Laufbrunnens konzipiert war, von Philipp Brandin, einem Baumeister aus Utrecht, in den Jahren von 1579 bis 1602.

Darum wurde die Wismarer Wasserkunst gebaut

Die Versorgung der Bevölkerung mit Trinkwasser oblag während des 16. Jahrhunderts den Wismarer Stadtvätern. Zunächst hatten dafür kleine Brunnen gereicht, jedoch wurde der Bedarf im Lauf der Zeit so hoch, dass das Trinkwasser aus den nahe gelegenen Metelsdorfer Quellen abgeleitet und über hölzerne Leitungen zu einem Brunnen geführt werden mussten. Es handelte sich dabei zunächst um einen hölzernen Brunnen, der 1595 auf den Marktplatz verlegt wurde.

Weil dieser Brunnen allmählich brüchig wurde und der Bedarf weiter anstieg, wurde 1579 der Plan gefasst, die Wismarer Wasserkunst in ihrer heutigen Form zu errichten. Der Bau verzögerte sich jedoch zunächst, weil es zu Streitigkeiten zwischen Bürgertum und Rat gekommen war, standen plötzlich keine Gelder mehr zur Verfügung, um den Bau zum Beginnen. Erst 1594 einigten sich die Parteien und mit dem Bau konnte begonnen werden.

Fortan konnten durch ein Leitungssystem 16 öffentliche Schöpfstellen sowie etwa 220 Häuser kontinuierlich mit frischem Trinkwasser versorgt werden. Ursprünglich zierten die östliche Seite der Wismarer Wasserkunst zwei bronzene Figuren, durch welche das Wasser abgeleitet wurde. Weil sich für die beiden Figuren aber im Volksmund rasch der Spitzname „Frau- und Mannloch durchgesetzt hatte, ließ der Rat die beiden Figuren wieder entfernen. Sie werden heute im Schabbellhaus, dem Stadtmuseum, ausgestellt.

Juni 2017

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