Das sogenannte Boßeln wird in unterschiedlichen Varianten in vielen Teilen Europas gespielt, wobei dieser Sport in den nordischen Ländern besonders stark verbreitet ist. Als absolute Hochburgen gelten neben Ostfriesland auch das Emsland, Teile Schleswig-Holsteins und des Oldenburger Landes. Beim Boßeln, welches mit Abwandlungen der Regeln und des Spielprinzips auch als Klootschießen bekannt ist, geht es darum, eine Kugel über eine bestimmte Strecke zu werfen, wobei die Spieler dafür möglichst wenige Würfe benötigen sollten. Gespielt werden kann das Boßeln sowohl auf öffentlichen Straßen als auch auf freien Flächen oder befestigten Wegen. Gespielt werden kann das Boßeln sowohl als Mannschafts- als auch als Einzelsportart, wobei die Spieler in diesem Fall auf Weite werfen.
Die genauen Ursprünge dieses Sports liegen im Dunkeln, man geht aber davon aus, dass die Friesen das Boßeln erfunden haben, indem sie zunächst Steine und Stücke des schweren Marschbodens als Wurfgeschosse verwendeten. Erstmals wird das Klootschießen im 14. Jahrhundert in der Region des heutigen Frieslands in den Niederlanden erwähnt. Ursprünglich handelte es sich um ein Kräftemessen zwischen zwei Mannschaften, das ohne Regeln erfolgte, sodass die Wettbewerbe oft in Schlägereien ausgeartet waren. Erst im ausgehenden 19. Jahrhundert hielt der sportliche Gedanke Einzug und die Leistung stand im Vordergrund.
Aus diesem Klootschießen entwickelte sich an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert in Deutschland das Staßenboßeln, welches rasch eine große Anhängerschaft fand. Ein Grund dafür lag darin, dass die Wurftechnik beim Straßenboßeln wesentlich einfacher war als beim Klootschießen. Es sollte jedoch bis nach dem Zweiten Weltkrieg dauern, bis Boßeln zu einem Breiten- und Freizeitsport wurde.
Als Wurfgerät werden – regional unterschiedlich – Kugeln aus Kunststoff, Gummi oder Holz unterschiedlicher Größe verwendet. Beim Boßelwurf nehmen die Spieler zunächst Anlauf, wobei sie den Arm nach hinten bewegen. Anschließend lassen sie den Arm schnell nach vorne schnellen, sodass die Kugel mit hoher Geschwindigkeit losgelassen wird. Wichtig ist vor allem, dass die Flugbahn nicht zu steil ist.
Juli 2017
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