Faszinierend und einzigartig: Die Gänge und Höfe von Lübeck

Die Besucher haben in der Altstadt der Hansestadt Lübeck die Gelegenheit, rund 90 sogenannte Gänge und Höfe zu besichtigen. Bei dieser – in dieser Form und Vielfalt weltweit einzigartiger Ansammlung – handelt es sich um Relikte aus dem mittelalterlichen Städtebau.

So sind die Gänge und Höfe von Lübeck entstanden

Errichtet wurden die eng bebauten Gänge und Höfe in der Blütezeit der Hanse während des Mittelalters. Der Grund: Der florierende Handel hatte die „Königin der Hanse“ zu einer reichen Stadt gemacht, die rasch wuchs. In der Stadt wurde also dringend neuer Wohnraum benötigt.

Um die Wohnungsnot zu reduzieren, wurden in die Vorderhäuser Gänge gebrochen, sodass die Hinterhöfe mit sogenannten Buden bebaut werden konnten. Hierbei handelt es sich um kleine, ein- bis zweistöckige Gebäude, die dicht an dicht gebaut wurden und oftmals nur ein Zimmer besaßen. Diese versteckt liegenden Wohnviertel wurden im Volksmund als Gänge oder Gangviertel bezeichnet. Bewohnt wurden die Häuser von Tagelöhnern und Arbeitern.

Originale Buden aus dem Mittelalter lassen sich in Lübeck aber heute kaum noch finden. Denn erst gegen Mitte des 16. Jahrhunderts hatte man damit begonnen, die Buden aus Stein zu errichten. Für die Kaufleute und die wohlhabende Mittelschicht Lübecks bedeuteten die Buden eine nicht unattraktive Einnahmequelle. Denn es gab keine Regelungen, wie viele Menschen in den Buden leben dürften. Wie dicht die Gangviertel besiedelt wurden, blieb allein den Vermietern überlassen.

Die Höfe

Zu den besonderen Sehenswürdigkeiten Lübecks gehören auch die Höfe, welche durch die Stiftungen von wohlhabenden Bürgern entstanden sind. Die Stifter wollten damit einen Beitrag dazu leisten, die armen Bürger der Stadt vor Mietwucher zu schützen.

Der Füchtingshof in der Glockengießerstraße gilt als größter und prächtigster Stiftungshof in der Hansestadt. Ab 1639 wohnten darin die Witwen von Kaufleuten und Schiffern. In den 1970er Jahren wurde der denkmalgeschützte Füchtingshof umfangreich umgebaut, sodass 28 Wohnungen geschaffen werden konnten.

Juni 2018





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