Dass die Erdkruste beständig ist, ist lediglich eine Illusion. Der Grund, warum der Mensch das so wahrnimmt, besteht darin, dass sich die Veränderungen in der Erdkruste über einen Zeitraum von mehreren Millionen Jahren vollziehen. Doch nun haben Forscher festgestellt, dass sich der Meeresboden der Nordsee immer schneller absenkt, während umgekehrt die Alpen immer höher werden.
Die Erdkruste bewegt sich sowohl horizontal als auch in der Vertikalen. Auch wenn diese Bewegungen äußerst langsam vollziehen, so kann dies im Lauf von Jahrtausenden doch zu erheblichen Veränderungen führen. Nun haben zwei Forschergruppen aus Deutschland unabhängig voneinander untersucht, wie sich die Alpen und die Nordsee vertikal bewegen. Heraus kamen dabei überraschende Ergebnisse.
Zwar handelt es sich bei der Nordsee- welches als Randmeer des Atlantischen Ozeans gilt, um ein flaches Schelfmeer, dessen durchschnittliche Wassertiefe bei weniger als 100 Metern liegt. Aus geologischer Sicht ist die Nordsee jedoch um einiges tiefer. Denn eine mächtige Sedimentschicht bedeckt den ursprünglichen Meeresboden – teilweise haben die Sedimente eine Dicke von mehreren Kilometern.
Die Ablagerungen der Sedimente haben Wissenschaftler der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe untersucht, wobei sie mit seismischen Daten, die während der Suche nach Erdgas und Erdöl in der Nordsee gesammelt wurden. Dabei hat sich herausgestellt, dass das Absinken des natürlichen Meeresbodens in der Nordsee immer schneller erfolgt. Zwar sinkt der Meeresboden alljährlich um 0,4 Millimeter, was sich in den vergangenen 2,6 Millionen Jahren auf 1.100 Meter addierte. Die Absenkung der Nordsee ist also im Vergleich zu anderen Flachmeeren relativ groß.
Die Geologen vermuten, dass die Erdkruste und der Erdmantel unter der Nordsee sehr heiß ist, weshalb sich Kruste und Erdmantel leicht verformen lassen. Weil aus Flüssen wie Rhein oder Elbe permanent Sedimente in die Nordsee gespült werden, wird die Sedimentschicht außerdem immer schwerer, wodurch der Meeresboden sinkt. An der Tiefe der Nordsee ändert das unter dem Strich aber nichts. Denn die Absinkrate ist in etwa so hoch wie der Sedimenteintrag.
Oktober 2018
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