Das Agroneum Alt Schwerin ist ein Freilichtmuseum, in dem die Guts- und Landwirtschaftsgeschichte in Mecklenburg von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis in die Gegenwart hinein lebendig bleibt. Als das Agroneum 1963 gegründet wurde, bezog man das gesamte Dorf mit ein. So sind Teile der alten Gutsanlage wie das Herrenhaus, das Verwalterhaus und verschiedene Stall- und Wirtschaftsgebäude bis heute erhalten. Aber auch die Wohngebäude der Tagelöhner und Bauern sind noch zu sehen. Das Agroneum Alt Schwerin gliedert sich in folgende Erlebniswelten:
Weil die Pflanzen Nährstoffe aus dem oberen Bereich des Feldbodens ziehen, muss der Acker für jede neue Aussaat vorbereitet werden. Das bedeutet: Die tiefer liegenden Schichten müssen gewendet werden, sodass sie sich oben befinden. Ein äußerst wichtiges Werkzeug dafür war der Pflug, der zunächst von Pferden und Ochsen, später von Maschinen gezogen wurde. Dadurch wurde es möglich, tiefere Furchen zu ziehen und den Boden zu wenden.
Für die Saat und Pflanzung muss der Boden dann wieder gewendet werden, was mit der Egge und ihren versetzten Spitzen gemacht wird. Wie der Boden im Einzelfall vorbereitet wird, richtet sich aber danach, welche Wachstumsbedingungen die Pflanze brauchen. Mechanisiert wurden ab Mitte des 19. Jahrhunderts auch die Düngung und die Wasserregulierung, sodass die Ernteerträge gesteigert werden konnte.
Die verschiedenen Nutztiere entstanden unterschiedlichen Bereiche, je nachdem, wie die Tiere genutzt wurden. Beispielsweise wurden Pferde ausschließlich als Zugvieh gehalten, während Schweine willkommene Fleischlieferanten waren. Aber der Einsatz der Nutztiere änderte sich ebenfalls mit der zunehmenden Technisierung in der Landwirtschaft.
In der Landwirtschaft werden immer stärkere und größere Maschinen eingesetzt. Als wahres Universalgerät hat sich in der Landwirtschaft der Traktor erwiesen, der etwa ab der Wende zum 20. Jahrhundert eingesetzt wurde. Ebenso unverzichtbar ist die Waage, mit der sich das Gewicht der Produkte ermitteln lässt. Landwirte müssen ferner Fruchtfolgen, Ertragsmengen, Verkaufserlöse und Herdbücher schriftlich festhalten, in größeren Betrieben ist eine professionelle Buchführung unverzichtbar. Ein weiteres Element der Hoftechnik ist der Fuhrpark, der früher aus Kutschen, heute aus Autos bestand.
Sowohl die Ackerwirtschaft als auch die Viehhaltung machen es notwendig, dass größere Mengen an Futter, Saat- und Erntegut gelagert oder zwischengelagert werden. Um jedes Gut bestmöglich lagern zu können, wurden verschiedene Gebäude wie Scheune, Mieten oder Silos entwickelt und genutzt.
Ländliche Produkte wurden in speziellen Betrieben wie beispielsweise Schnapsbrennereien hergestellt, die einem oder mehreren Landwirten als Eigentümergemeinschaft gehrten. Eine Sonderrolle nahmen in den Dörfern Stellmacher, Seiler, Schlosser oder Schmiede ein, die oft direkt auf den Gütern angestellt waren, um Geräte zu reparieren. Neben den verschiedenen Formen von Gewerbe wurde auch Heimarbeit intensiv betrieben. So war das Spinnen von Flachs und Wolle eine typische Heimarbeit, die insbesondere im Winter ausgeübt wurde, ebenso wie das Flechten von Kiepen und Körben aus Weidenruten.
Die Katenzeile in Alt Schwerin gilt als einzigartig in Mecklenburg. Die Besucher können hier sehen, wie im Lauf der Zeit auf dem Land gewohnt wurde. Unter anderem können die Besucher sehen, wie die Landbevölkerung zu Beginn des Ersten und während des Zweiten Weltkriegs gewohnt hatte. Ferner gibt es hier auch eine originale Wohnung eines LPG-Bauern. Gegenüber den Steinkaten gibt es übrigens eine Art Museum im Museum; nämlich die DDR-Ausstellung „5.000 Jahre Landwirtschaft in Mecklenburg“.
Agroneum Alt Schwerin
Achter de Isenbahn 1
17214 Alt Schwerin
E-Mail: info(add)agroneum-altschwerin.de
Webseite: www.agroneum-altschwerin.de
November 2021
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