Vermutlich bestand schon vor der Christianisierung des Dänischen Wohld, also der Halbinsel zwischen der Eckernförder Bucht und der Kieler Förde, an der Stelle der heutigen Kirche St. Jürgen eine heidnische Kultstätte. Die Kirchengeschichte reicht bis zum Jahr 1250 zurück, als das Langschiff errichtet wurde, etwa 50 Jahre später wurden der Chor samt Kreuzrippengewölbe angebaut.
Lange Zeit war St. Jürgen in Gettorf eine Wallfahrtskirche, weshalb während des 15. Jahrhunderts ein Speicher angebaut, um die Pilger zu versorgen und unterzubringen. Im Lauf des 15. Jahrhunderts schließlich wurde auf dem Fundament des Speichers der Kirchturm errichtet. Um 1520 erfolgte der Anbau der Marienkapelle.
Als ältestes Ausstattungsstück gilt ein Taufbecken aus Bronze. Getragen wird das Taufbecken mit dem Relief von Mariä Verkündigung von vier Jünglingen, die auf einem Standring stehen. Des Weiteren werden die Anbetung des Jesuskindes, die Taufe Jesu, die Krönung Mariens und die Flucht nach Ägypten dargestellt. Der Taufdeckel stammt aus dem Barock.
Sehenswert ist auch der Schnitzaltar aus der Spätgotik. Dargestellt wird im Mittelschrein eine Rosenkranzmadonna, während in den Seitenflügeln Szenen eingearbeitet sind, die sich rund um die Geburt Jesu ereignet haben sollen.
Die Kanzel wurde vom Holzschnitzer Hans Gudewert des Älteren geschaffen und 1598 samt Aufgang und Schalldeckel in der Kirche St. Jürgen eingebaut. Bei der Kanzel handelt es sich um einen achtseitigen Korb, an dessen Ecken Figuren von Aposteln zu sehen sind. Die Reliefs werden von Rundbögen eingefasst und erzählen von der Schöpfung, dem Leben Jesu Christi und dem Weltgericht. Auch das Treppengeländer ist reich verziert. Dargestellt wurden hier Abendmahl, das Gleichnis des armen Lazarus sowie die Opferung Isaaks.
Daneben gibt es in der Kirche St. Jürgen noch viele faszinierende Details zu sehen. Dazu gehören beispielsweise die spätbarocken Darstellungen von Christus und den Aposteln an den Emporen oder das Gehäuse eines Marienleuchters im Mittelschiff. Dort war ursprünglich eine Marienstatue aus dem Mittelalter zu sehen, die verloren gegangen ist und durch eine doppelseitige Figur des Bildhauers Jörg Pilckat ersetzt wurde.
September 2023
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