Norderneyer Mühle

Die 1862 erbaute Norderneyer Mühle gilt neben dem Leuchtturm und dem Kap als eines der Wahrzeichen Norderneys. Die Mühle steht unter Denkmalschutz und ist die einzige Mühle auf einer niedersächsischen Insel.

Die Geschichte der Mühle

Der Müller Ihbe Lammers Hellmers erbaute die Mühle anno 1862. Er errichtete sie im Stil einer Holländermühle. Sie gilt als modernste Weiterentwicklung der klassischen Windmühle, die sich im 16. Jahrhundert vor allem in Holland und Deutschland durchsetzte. Er hielt den Bau für nötig, weil zu dieser Zeit etwa 2.000 Einwohner auf Norderney lebten und weit mehr als 2.000 Kurgäste pro Jahr auf der Insel weilten. Zuvor war das Mehl mit Pferde- und Handmühlen gemahlen, die jedoch nicht allzu ertragreich waren. Deshalb musste sogar noch Mehl vom Festland aus auf Norderney transportiert werden.

Die Norderneyer Mühle wurde auf einer flachen Düne errichtet. Sie befindet sich gegenüber der Napoleonschanze am Kurpark. Der ursprüngliche Besitzer verkaufte die Norderneyer Mühle 1895 an Eilert Ibben Feetjer, der seit Mitte der 1870er Jahre schon eine Mühle in Schirum, einer Stadt bei Aurich, betrieb. Dessen Sohn, Okko Luitjens Fleetjer, betrieb die Mühle bis 1962. Die Norderneyer Mühle schaffte pro Tag eine Kapazität von bis zu fünf Tonnen Getreide, sofern der Wind eine Stärke von fünf bis sechs erreichte.

Die Norderneyer Mühle und die Mühlenstraße

Die Geschichte der Mühle wird anhand einer Gemäldeausstellung im Conversationshaus dokumentiert. Gelegentlich können die Besucher dabei zuschauen, wie ein Mühleninspektor in der Norderneyer Mühle, die seit 2010 Teil der Niedersächsischen Mühlenstraße ist, Korn gemahlen. Die Idee für diese Ferienstraße wurde 1996 geboren. Ein Jahr zuvor hatte es sich ein neu gegründeter Verein bereits zur Aufgabe gemacht, Mühlen in den Landkreisen Harburg, Lüchow-Dannenberg und Lüneburg, wiederherzustellen und zu erhalten. Der touristische Reiseweg zu den Mühlen in Niedersachsen wurde schließlich 1998 am Deutschen Mühlentag offiziell eröffnet.


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