Die evangelische Inselkirche

Die Insel im Überblick

Die neugotische Inselkirche ist nicht das erste Gotteshaus, das auf Norderney errichtet wurde. Am heutigen Standort war bereits Anfang des 16. Jahrhunderts eine Kirche aus Holz und Backsteinen errichtet worden. Diese Kirche bildete mit dem daneben liegenden Friedhof das ursprüngliche Zentrum des Ortes Norderney. Bei Gefahren wie Sturmfluten oder Piratenangriffen verschanzten sich die Einwohner in der Kirche. Nachdem sie Mitte des 18. Jahrhunderts erweitert wurde, bot sie Platz für 200 Personen. Weil die Zahl der Kurgäste im 19. Jahrhundert rasant gestiegen war, beschloss man 1878, die alte Kirche abzureißen und durch einen größeren Neubau zu ersetzen.

Die Architektur der Kirche

Errichtet wurde die Kirche in neugotischem Stil von Baumeister Ernst Schumacher. Er errichtete die Kirche mit einem teilweise offenen Dachstuhl, sodass die Holzkonstruktion noch zu erkennen ist. Emporen sind an drei Seiten der Kirche angebracht, sehenswert sind außerdem das Taufbecken, die Kanzel und der Altaraufsatz. Finanziert wurde der 88.000 Mark teure Bau durch eine Schenkung von Kaiser Wilhelm I. Deshalb wurde sie auch am 11. Juni 1879 eingeweiht, als das deutsche Kaiserpaar Goldene Hochzeit feierte.

Weitere Kirchen auf Norderney

Die evangelische Waldkirche wurde 1912 bei der Napoleonschanze errichtet. Von Juni bis August werden hier zwischen Erdwällen im Schutz des kleinen Wäldchens statt.

Die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde ist seit 1988 auf Norderney vertreten. Dieser Bund, in dem sich verschiedene Gemeinden mit einer freikirchlichen Tradition zusammengeschlossen haben, existiert seit 1942. Im Prinzip handelte es sich dabei ursprünglich um Baptisten-, Brüder- und Elim-Gemeinden. Sie zelebrieren ihre Gottesdienste in der Genezareth-Kapelle, die sich im Kinderkrankenhaus "Seehospiz Kaiserin Friedrich" befindet.

Die katholische Kirchengemeinde, die seit 1840 auf Norderney existiert, unterhält zwei Kirchen. Dabei handelt es sich um die Pfarrkirche St. Ludgerus, die Mitte der 1880er Jahre als neugotische Saalkirche errichtet wurde, sowie um die Sommerkirche Stella Maris. Diese wurde von Dominikus Böhm im Stil der Neuen Sachlichkeit geplant und 1931 errichtet.

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