Kaum ein multinationales Bauvorhaben stand so in der Kritik wie die Ostsee-Pipeline, durch die russisches Erdgas direkt nach Europa transportiert wird. Grund für den Bau der Pipeline: Europa wollte unabhängiger von der Gnade der Scheichs in den Golfstaaten werden, zumal wichtige Förderländer wie der Irak und der Iran wegen der politischen Situation als unsichere Kantonisten gelten. Zumindest in Deutschland gingen die ökologischen Kritikpunkte fast unter. Hier war die Diskussion über die Pipeline, die ab 2005 gebaut wurde, überschattet von der Diskussion um den damaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder. Dieser wechselte nämlich nach seiner Wahlniederlage um die Kanzlerschaft nach einer mehr als kurzen Schamfrist direkt in den Aufsichtsrat der Betreibergesellschaft.
Vor allem die Schweden setzten durch, dass der Bau der Pipeline so umweltverträglich wie möglich durchgeführt wird. Gotland ist beispielsweise eine wichtige Ferienregion in Schweden. Deshalb verhinderte die schwedische Regierung unter anderem eine 70 Meter hohe Wartungsplattform. Als ökologisch riskant stuften Experten diesen Bau vor allem wegen der chemischen Waffen und sonstigen gefährlichen Rückstände aus den beiden Weltkriegen, die noch auf dem Meeresgrund lagern dürften.
Deshalb beobachten Forscher vom Rostocker Institut für Angewandte Ökosystemforschung seit 2011 den Trassenverlauf. Von ökologischer Seite her scheint man Entwarnung geben zu können. Schon wenige Monate nach den Bauarbeiten sind bereits die ersten Kleinstlebewesen wieder in den angestammten Lebensraum zruück gekehrt. Etwa 50 Prozent der ursprünglichen Arten wurden bereits wieder gezählt, so die Beobachter. Vor der deutschen Küste war ein Gebiet von etwa drei Quadratkilometer von den Bauarbeiten betroffen.
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