Für den Menschen richtete das Sturmtief "Xaver", das Anfang Dezember wütete, an der deutschen Nordseeküste nur relativ wenig Schaden an. Umso verhängnisvoller waren seine Auswirkungen auf die Kolonie der Kegelrobben, die sich auf Helgoland allmählich zu stabilisieren scheint. Denn "Xaver" hatte ausgerechnet in der Geburtszeit der Tiere gewütet. Insgesamt wurden fast 50 Tiere vermisst.
Insgesamt waren auf Helgoland in diesem Winter bis zum Wüten des Sturms 141 Robbenbabys geboren. Nach dem Sturm zählte der Naturschutzbeauftragte Rolf Blädel lediglich noch 94 Tiere. Verwaiste Jungtiere wurden direkt zur Seehundstation Friedrichskook gebracht. Noch schlimmere Auswirkungen hatte das Sturmtief auf die Robbenpopulation in Großbritannien. Allein in der Tierauffangstation in Norfolk wurden 100 Robbenbabys aufgenommen.
Darum wirkte sich der Sturm so schlimm aus
Die Rekordwasserstände, die das Sturmtief mit sich brachte, hatten die Tierfamilien auseinander gerissen. Denn ein normales Hochwasser kann die Sandbank, die vor den Inseln Sylt und Amrum liegt, üblicherweise nicht überschwemmen. Das Sturmtief hatte jedoch dafür gesorgt, dass die Robben ausweichen mussten. Aktuell patrouillieren nach wie vor Freiwillige und Nationalpark-Ranger durch das Wattenmeer, um zu verhindern, dass sich weitere Robbenbabys verirren. Denn erst Mitte Januar ist die Geburtszeit der Robben beendet.
Darum werden die Robben geschützt
Zwar hatten sich in den vergangenen Jahrhunderten Robbenjäger kaum für die Kegelrobbe interessiert, weil die Jagd auf sie keinen großen Gewinn versprach. Doch die Fischer sahen die Kegelrobbe als Nahrungskonkurrenten an, weshalb sie die Tiere so intensiv bejagten, dass sie mittlerweile i den meisten Ländern geschützt werden müsse. Weltweit hat sich der Bestand mittlerweile auf circa 100.000 Tiere erholt, weshalb die Weltnaturschutzorganisation die Art als nicht gefährdet einstuft. Anders ist die Lage in Deutschland, wo die Kegelrobbe auf der nationalen Roten Liste steht. Lediglich im Wattenmeer gibt es einige Kolonien. Auf Helgoland ist die Kegelrobbe seit 2001 wieder beheimatet.
Dezember 2013
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