"Wie das Land, so das..." heißt es in den Werbespots einer bekannten norddeutschen Brauerei. Die Bundesländer an Nord- und Ostsee sind nicht nur bekannt für ihre steife Brise, Schietwetter und die manchmal etwas wortkargen, aber durchaus sympathischen Bewohner, sondern auch für ihre herben Biere. Aber von Region zu Region gibt es einige Unterschiede.
Das zweitgrößte Bundesland Deutschlands ist landschaftlich wahrscheinlich das vielseitigste. Friesland und Ostfriesland im Nordwesten zeichnen sich durch die weiten Flächen und zahlreichen Inseln aus. Hier herrscht Ruhe und Idylle im Sommer, im Herbst peitscht aber auch mal ein kräftiger Sturm über das Land. Über den Südosten Niedersachsens erstreckt sich der Harz als höchstes Gebirge Norddeutschlands und ausgezeichnetes Wander- und Skigebiet. So unterschiedlich wie das Land sind auch seine Biere. In Friesland wird das bekannte Jever Pilsener gebraut, ein herbes, aber angenehm frisch schmeckendes Bier. Ganz im Gegensatz dazu präsentiert sich das südniedersächsische Einbecker Bier. Die Brauerei gilt als Ursprung des Bockbieres, das sich durch seinen hohen Alkoholgehalt und den süßlich-malzigen Geschmack auszeichnet. Bekannt ist das Bier seit dem Jahr 1378, somit ist es eines der ältesten und geschichtsträchtigsten Biere Norddeutschlands. Aber auch zwischen diesen beiden Extremen haben sich in Niedersachsen zahlreiche Brauereien entwickelt, so gibt es alleine in der Region Hannover acht verschiedene Brauereien.
Bremen ist gemessen an seiner Bevölkerungszahl das kleinste Bundesland Deutschlands, dennoch befindet sich neben einer kleineren Gasthausbrauerei hier mit der Brauerei Beck eine der größten Brauereien Deutschlands, die neben Beck's als bekannteste deutsche Biermarke auch das etwas hopfigere Haake Beck herstellt. Das Bremer Bier hat wie sein friesisches Nachbarbier einen eher herben und frischen Geschmack, verfügt jedoch über nicht ganz so viele Ecken und Kanten.
Das Land zwischen Nord- und Ostsee ist so abwechslungsreich wie die beiden Meere, von denen es laut seiner Hymne "umschlungen" ist. So gibt es nicht nur landschaftliche Unterschiede zwischen der flachen Marsch im Westen und dem östlichen Hügelland. Biertechnisch ist besonders Flensburg aufgrund seines Pilseners mit dem charakteristischen "Plop" bekannt. Aber auch die zweitnördlichste Stadt der Republik beheimatet neben der Flensburger Brauerei noch weitere Brauereien. Neben der kleinen Gasthausbrauerei Hansen's direkt an der Flensburger Förde ist die Stadt mit ihrer langen Schifffahrtstradition auch als Rumstadt bekannt. Viele Rummanufakturen stellen noch heute ihren Rum in Flensburg her, darunter auch die Westindien Companie, die sich neben Rum auch auf besondere Biere wie den "Sylter Hopfen" spezialisiert hat. Solche speziellen Biere sind meist nur in ausgewählten Geschäften zu finden oder in spezialisierten Online-Shops wie bier-deluxe, wo man nach Eingabe in die Suchmaske schnell einsehen kann, ob das gewünschte Bier verfügbar ist. Die Brauerei mit der längsten Tradition in Schleswig-Holstein befindet sich in Dithmarschen. Hier wird schon seit 1884 typisch herbes norddeutsches Bier hergestellt. Auch in Schleswig und Kiel trifft man kleinere Brauereien an, deren eher mildere Biere am besten direkt im brauereieigenen Gasthaus genossen werden.
Die Hansestadt ist bekannt für ihre Bodenständigkeit, was sich auch in ihren Bieren widerspiegelt. Am bekanntesten ist wohl die Holsten-Brauerei, deren Bier nicht nur bei Fußballfans als "Hopihalido" (Holsten-Pilsener-Halbliterdose) bekannt ist. Der etwas rauere Ton, mit dem das Bier oft verbunden wird, ist repräsentativ für den typischen "Hamburger Schnack" und keinesfalls böswillig abwertend zu verstehen. Die Holsten-Brauerei, die schon seit 1879 ihr Bier herstellt, trifft mit ihrem Pilsener das Herz der Norddeutschen, das sich nicht zuletzt aufgrund seiner Qualität großer Beliebtheit erfreut. Auch die Marke Astra, die ebenfalls von der Holsten Brauerei hergestellt wird, wirbt mit derben Tönen für ihr bodenständiges und herbes Bier. Hamburg ist nicht chic – Hamburg ist vor allem selbstbewusst!
Mecklenburg-Vorpommern kennt man vor allem aufgrund der wunderschönen Ostseeinseln Rügen und Usedom und der idyllischen Mecklenburger Seenplatte. Weniger bekannt ist jedoch das Bier, das hier gebraut wird. Dabei befinden sich in Mecklenburg einige der ältesten noch heute betriebenen Brauereien. Die Störtebecker Braumanufaktur in Stralsund stellt beispielsweise seit 1827 ihr Bier her und bietet ihren Kunden heutzutage eine breite Palette an Bieren an, darunter verschiedene Bio-Biere wie Roggenweizen und Schwarzbier, aber auch kreative Biervarianten wie Glüh-Bier und das abenteuerlich klingende "Strandräuber-Banane" sowie traditionelle Biere nach Pilsener Brauart. Ebenfalls sehr bekannt ist die 1877 gegründete Brauerei Lübz, die neben dem Lübzer Pilsener auch das Duckstein herstellt, ein obergäriges Bier mit rötlicher Farbe und einem weichen Geschmack, das in erster Linie die gehobenen Ansprüche von Biergenießern bedient. Seit 2011 wird hier auch die streng limitierte Edition "Duckstein Braukunst" hergestellt, ein unfiltriertes Bier, das sechs Monate in Portweinfässern reift und so ein ganz besonderes Aroma entfaltet.
Dezember 2013
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