Wie alle Ostfriesischen Inseln entstand auch Borkum vermutlich um Christi Geburt. Die heutigen Eilande entstanden durch Ablagerungen aus Hochsänden heraus. Noch zur Zeit der Karolinger bildete Borkum mit Juist und dem Westen Norderneys die Marscheninsel Bant. Jedoch teilten mehrere Sturmfluten die Landfläche in kleinere Inseln auf.
Nachdem Borkum Piraten als Unterschlupf gedient hatte und die Holländer die Insel als Stützpunkt im Krieg gegen Spanien genutzt hatten, herrschten ab 1464 die Grafen von Ostfriesland über das Eiland. Sie behielten ihre Herrschaft bis 1744, als das letzte Mitglied des Hauses Cirksena verstarb. Nun zogen die Preußen als neue Herrscher auf Borkum ein.
Ab dem frühen 18. Jahrhundert stellte der Walfang die wichtigste Einnahmequelle für die Borkumer dar. Bis zu 300 Männer zogen alljährlich aus, um auf Walfang zu gehen. Die Kapitäne und ihre Mannschaften fuhren im Auftrag von Reedereien aus Emden, Altona, Hamburg und vor allem Holland. Die engen wirtschaftlichen Verbindungen zu den Niederlanden führten während des Seekrieges zwischen England und Holland von 1780 bis 1784 zu großer Armut auf Borkum. Beispielsweise gerieten die Walfänger auf dem Weg nach Grönland ein Jahr lang in englische Gefangenschaft. Als sie entlassen wurden, besaßen sie keine Schiffe mehr. Daraufhin wurde der Walfang eingestellt.
Weil Norderney als erste Seebad der Ostfriesischen Inseln wirtschaftlich florierte, wurden ab 1830 auch auf Borkum allmählich die ersten Urlaubsgäste bewirtet und eine Verbindung zum Festland eingerichtet. Ab 1843 übernahm die Dampfschifffahrtsgesellschaft "Concordia" den Fährbetrieb und löste die Segelfähren ab. Einen weiteren Aufschwung erlebte der Tourismus auf Borkum, als die Hannoversche Westbahn zwischen Rheine und Emden eröffnet wurde.
Die weltweit erste Küstenfunkstelle wurde 1900 auf Brokum eröffnet. Die eingehenden Telegramme wurden von einem Feuerschiff nach Borkum weitergeleitet und von hier aus ans Festland geschickt. Wegen der strategisch günstigen Lage verlieh Kaiser Wilhelm II. Borkum den Status einer Seefestung. Nun wurden auf der Insel Bunker und Geschützstellungen installiert und das Bahnnetz erheblich ausgebaut. Ihre militärische Bedeutung behielt Borkum auch während des Zweiten Weltkrieges bei. So wurden hier im Dezember 1934 beispielsweise die ersten Raketen gestartet, die eine Höhe von mehr als zwei Kilometern erreichten und die Grundlage für die weitere Forschung an großen Raketen legten.
Die militärischen Anlagen wurden von den Alliierten nach Kriegsende geschleift. Eigentlich hatte Holland die Emsmündung samt Borkum als Kriegsentschädigung gefordert. Diese Forderungen scheiterten allerdings an Briten, US-Amerikanern und Franzosen, weil sich bereits der Beginn des Kalten Krieges abzeichnete. Weil Borkum den Krieg relativ unbeschadet überstanden hatte, wurde die Insel zum Ziel zahlreicher Ostvertriebenen. Zu Beginn der 1950er Jahre waren mehr als 20 Prozent der Einwohner Flüchtlinge.
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