Bei der Cap Arcona handelte es sich um einen Luxusdampfer und das Flaggschiff der Hamburg-Südamerika-Linie. Benannt war er nach dem Kap Arkona auf der Insel Rügen. Weil die britischen Truppen auf dem Vormarsch waren, wurden die Häftlinge des KZ Neuengemme zunächst nach Lübeck verfrachtet und sollten verschifft werden. Ein britisches Jagdgeschwader hatte die Kap Arcona und weitere Schiffe versenkt, wobei der größte Teil der KZ-Häftlinge ums Leben kam. An diese Tragödie in der Lübecker Bucht erinnert eine Gedenkstätte im Ort Am Schwarzen Busch.
Als die Cap Arcona am 14. Mai 1927 vom Stapel lief, galt sie als eines der schönsten und elegantesten Schiffe ihrer Zeit. Die Jungfernfahrt führte sie am 19. November 1927 von Hamburg aus nach Argentinien. Neben Luxusreisenden waren auch zahlreiche Auswanderer, die sich in Südamerika sesshaft machen wollten, an Bord. Bis 1939 fuhr die Cap Arcona regelmäßig auf der Strecke zwischen Hamburg, Madeira, Rio de Janeiro und Buenos Aires. Auf 91 Fahrten transportierte der Luxusdampfer insgesamt über 200.000 Passagiere. Nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges übernahm die Kriegsmarine die Cap Arcona und setzte sie vor allem auf der Ostsee ein. Ende 1944 begann die Wehrmacht damit, ostpreußische Flüchtlinge auf der Flucht vor der Sowjetarmee nach Westen zu transportieren.
Am 26. April 1945 wurden bis zu 7.500 Häftlinge aus verschiedenen Konzentrationslagern auf der Cap Arcona in Lübeck eingeschifft. Das Schiff war völlig überfüllt, und wegen unzureichender Versorgung kam es zu einem Massensterben. Ein Teil der Häftlinge wurde deshalb auf andere Schiffe verlagert, sodass sich an Bord noch etwa 4.600 Gefangene befanden, als sich die Tragödie ereignete.
Die Royal Air Force flog am 3. Mai 1945 mit 200 Flugzeugen einen Großangriff auf die Lübecker Bucht. Sie wollten verhindern, dass deutsche Truppen über die Nordsee verlagert wurden. Von etwa 7.000 Häftlingen, die sich auf den Schiffen befanden, überlebten nur etwa 600.
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