Erstmals wird die Insel Poel anno 1163 urkundlich erwähnt. In dieser Insel geht es um die Schenkung des Zehnten durch den Erzbischof Hartwig von Bremen, die zehn Jahre später auch durch Kaiser Barbarossa bestätigt wurde. Diesen Zehnten teilten sich schließlich ab 1210 die Lübecker mit den Mecklenburgischen Herzögen. In diesem Jahr kolonisierte Heinrich Borwin I. von Mecklenburg Poel auch mit deutschen Siedlern. In diesem Jahr wurde außerdem mit dem Bau der Kirchdorfer Kirche begonnen. Doch Poel blieb nur noch etwa ein Jahrhundert lang im Besitz des Herzogs. Er verkaufte Poel und weitere sieben Dörfer auf dem Festland 1318 nämlich an drei Ritter. Erst 1598 kaufte Herzog Adolf Friedrich I. von Mecklenburg die Insel wieder zurück. 16 Jahre später ließ er auf Poel ein Schloss und eine Festungsanlage errichten.
Die Bauarbeiten dauerten etwa bis 1618. Zwei Jahre später trafen sich der Herzog und König Gustav Adolf II. in Poel auf dem Schloss, um dessen Hochzeit mit Maria Eleonora von Brandenburg zu besprechen. Diese wurde im August 1620, als sie auf dem Weg zur Hochzeit in Stockholm war, auf Poel mit einem großen Fest empfangen.
Als sich die dänischen Truppen 1627 aus Mecklenburg zurückzogen, besetzten sie kurzzeitig die Festung auf Poel. Ein Jahr später marschierten die kaiserlichen Truppen unter der Führung von Wallenstein ein. Die Mecklenburgischen Herzöge konnten das Schloss erst 1631 wieder in Besitz nehmen, der prächtige Bau war jedoch völlig verwüstet. Vier Jahre später, nach dem Friedensschluss der Herzöge mit dem Kaiser, besetzten es die Schweden. 1638 wurde das Schloss wiederum von kaiserlichen Truppen besetzt.
Mecklenburg hatte 1648 den Westfälischen Friedensvertrag unterzeichnet, woraufhin die Insel zum schwedischen Reichslehen wurde. Die Schweden konnten die Insel bis zum 19. Jahrhundert halten, auch wenn es immer wieder zu Invasionen durch Hannoveraner, Brandenburger und Preußen kam. Am Erhalt der Festung auf Poel hatten die Schweden allerdings kein Interesse, weil sie die Stadt Wismar zur Festung ausgebaut hatten. Schloss und Festung verfielen also zusehends und während des 19. Jahrhunderts wurde die Ruine als Steinbruch genutzt.
Nachdem Herzog Friedrich Franz I. Schweden 1803 einen Kredit über 1,25 Millionen Reichstaler zahlte, erhielt er die Rechte an der Insel von Schweden für 99 Jahre zurück. Weil die schwedische Regierung 1903 darauf verzichtete, den Pfand einzulösen, gehörte Poel nun wieder ganz zu Mecklenburg.
In der Endphase des Zweiten Weltkrieges war Poel ursprünglich von britischen Truppen besetzt. Diese wurden aber bereits am 3. Mai 1945 von den Sowjets verdrängt. An diesem Tag ereignete sich außerdem eine Tragödie: Die Cap Arcona wurde zusammen mit drei weiteren Schiffen von britischen Jagdfliegern versehentlich versenkt. Die Schiffe hatten 7.000 KZ-Insassen an Bord. Nach dem Krieg war die Insel zunächst Teil der sowjetischen Besatzungszone, ab 1949 der DDR.
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