Nachdem Sie in den letzten Abschnitten bereits viel über die Ostseeinsel Poel erfahren haben, sollen Ihnen auf dieser Seite noch ein paar Sehenswürdigkeiten der Insel vorgestellt werden, die man sich im Rahmen eines Aufenthaltes auf Poel nach Möglichkeit näher betrachten sollte. So lohnt es, sich auf Poel u.a. Folgendes einmal anzuschauen:
Die Insel Poel kann gleich mit zwei Leuchttürmen aufwarten. Ein kleiner, nur etwa 10 Meter hoher Leuchtturm befindet sich im Norden der Insel nahe der Ortschaft Gollwitz. Er stammt aus dem Jahr 1953 und wurde gleich von Anfang an mit Strom betrieben.
Der größere und bekanntere Leuchtturm Poels liegt jedoch im Westen der Insel in Timmendorf. Die Errichtung dieses 21 Meter großen und recht imposanten Leuchtturms zog sich durch einige Bauunterbrechungen infolge Geldmangels über mehrere Jahre hin bis er im Jahre 1871 endlich in Betrieb genommen werden konnte. Noch heute versieht der Leuchtturm seine Dienste und weist der Schifffahrt den sicheren Weg in den Wismarer Hafen.
In Kirchdorf auf Poel befindet sich in einem Gebäude aus dem Jahr 1806, das einst als Schule diente, seit 1972 bis heute das Heimatmuseum. Engagiert haben hier an Natur- und Heimatkunde Interessierte auf zwei Etagen zahlreiche Exponate aus allen Epochen der Geschichte Poels zusammen getragen. Da gibt es so interessante Stücke wie einen Zahnarztstuhl aus dem Jahr 1900, Telefone aus den 1950er Jahren und Werke von verschiedenen Künstlern aus der Region zu sehen. Sehr ansprechend ist auch die Ausstellung von Gebäuden der Insel Poel im Miniaturmaßstab.
Da Poel in den Jahren 1648 bis 1903 der Herrschaft des schwedischen Königreiches unterworfen war, datiert ein Großteil der Sammlung aus dieser Ära. Doch auch Flora und Fauna sowie Geographie und Geologie der Insel sind durch zahlreiche Ausstellungsstücke dokumentiert. Die Fossiliensammlung und der Findlingsgarten vor dem Museum sind diesbezüglich beeindruckende Zeugen. Der größte hier zu bewundernde Findling ist beispielsweise neun Tonnen schwer.
Ebenfalls in Kirchdorf findet man die Poeler Schlosswälle. Sie sind die Überreste eines zweistöckigen Jagdschlosses in italienischer Bauweise, das der mecklenburgische Herzog Johann Albrecht I. Anfang des 17. Jahrhunderts hier errichten ließ. Die Region war damals für ihren reichen Wildbestand bekannt und so trafen sich die feinen Herrschaften hier regelmäßig zur Jagd. Das Schloss war so gelegen, dass der Herzog sein Domizil gleich vom Hafen in Wismar aus anlaufen konnte.
Allzu häufig scheint er das jedoch nicht getan zu haben, denn schon ab Mitte des 17. Jahrhunderts begann das vernachlässigte Schloss zu verfallen. Fenster zerschlugen, Dielen vermoderten und das Dach wurde undicht. Somit sind heute leider nur noch die Fundamente dieses einst prächtigen Bauwerks vorhanden. Ein Modell des einstigen Schlosses kann jedoch im Heimatmuseum bewundert werden.
Die Inselkirche auf Poel ist eine im romanisch-gotischen Stil errichtete Backsteinkirche, welche bereits im 13. Jahrhundert errichtet wurde. Der 47 Meter hohe Kirchturm ist schon von weitem sichtbar und wird wegen seiner achtseitigen Spitze von den Einheimischen scherzhaft auch Bischofsmütze genannt.
Das Innere der Kirche ist nicht von Prunk und Pomp gekennzeichnet, sondern eher von einer geschmackvollen Schlichtheit. Sehenswert sind der Flügelaltar aus der Zeit um 1470 und die sehr alte Orgel, die man neben anderen interessanten Einrichtungsstücken im Rahmen von Führungen betrachten kann.
Die Windmühle Stove ist eine achteckige Holländerwindmühle aus dem Baujahr 1889. Sie liegt an der Bäderstraße zwischen Wismar und Rerik und quasi gleich gegenüber der Insel Poel. Das schmucke, nostalgische Bauwerk steht unter Denkmalschutz, ist 15 Meter hoch und der Durchmesser der Windmühlenflügel beträgt 22 Meter. Die Mühle ist zwar seit 1977 nicht mehr in Betrieb, aber immer noch voll funktionstüchtig und kann in ihrer Gesamtheit besichtigt werden. Besuchern wird an Ort und Stelle vorgeführt, wie die einzelnen Mahlvorgänge ablaufen und im Lehmbackofen des angrenzenden Dorfmuseums kann aus dem frisch gemahlenen Mehl gleich ein Brot oder ein Kuchen gebacken werden.
Eine Zeitreise durch etwa zwei Milliarden Erdgeschichte können die Besucher im Poeler Findlingsgarten nahe des Inselmuseums unternehmen. Gezeigt werden hier Steine, die auf den Feldern und der Küste der Insel gefunden wurden. Gruppiert sind die Findlinge nach ihren Eigenschaften. Der Findlingsgarten wurde 2007 fertiggestellt, es handelt sich um ein Gemeinschaftsprojekt des Museumsvereins Insel Poel e.V. und der Gemeinde Poel.
In den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges ereignete sich eine besondere Tragödie, an welche die Gedenkstätte Cap Arcona in der Ortschaft Am Schwarzen Busch ereignet. Die Royal Air Force hatte am 3. Mai 1945 einen Großangriff auf die Schiffe, die in der Lübecker Bucht vor Anker lagen, geflogen. Dabei wurde der Luxusdampfer Cap Arcona versenkt, auf dem sich etwa 4.600 Häftlinge aus verschiedenen Konzentrationslagern befanden. Die meisten überlebten die Tragödie nicht.
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