Die Inselkirche auf Poel

Die Inselkirche auf Poel wurde ab 1210 errichtet, als deutsche Siedler die Insel planmäßig besiedelten. Vom ursprünglichen Bau aus der Spätromanik sind allerdings nur noch rudimentär erhalten, weil das Gotteshaus ab Anfang des 15. Jahrhunderts erheblich erweitert wurde. Vom ursprünglichen Bau ist lediglich noch der Turm erhalten.

Das Kirchenschiff ist aus Backstein gebaut. Während im Erdgeschoss Gottesdienste stattfanden, wurden die weiteren Etagen für ganz profane Dinge genutzt. Beispielsweise wurden hier Waren gelagert. Der gotische Chor wurde gegen Ende des 13. Jahrhunderts eingebaut. Bei der Umbaumaßnahme im 15. Jahrhundert wurden vor allem die Wände erhöht und aus den alten Schlitzfenstern wurden moderne Spitzbogenfenster. Auch der Westturm wurde um etwa sechs Meter erhöht, sodass er inklusive Dach eine Höhe von 47 Metern erreichte. In den folgenden Jahrhunderten diente der weithin sichtbare Turm auch als Landmarke für Schiffe, die von der Ostsee aus in die Wismarer Bucht einfahren wollten.

Weil die Reformation auf Poel sehr behutsam verlief, kam es zu keinem Bildersturm. Deshalb blieben zwei Marienaltäre und ein Triumphkreuz aus der Gotik auf Poel erhalten. Allerdings war die Kirche in den vergangenen Jahrzehnten mehr oder weniger dem Verfall preisgegeben. Zwischen 1933 und 1989 erlaubten die politischen Verhältnisse keine Sanierung. Nachdem ein schwerer Sturm im Januar 1995 das Dach des Kirchturmes schwer beschädigt hatte, wurde offenbar, in welch schlechtem Zustand er sich befand. Die umfassenden Sanierungsarbeiten in der Inselkirche begannen 2001.

Die Ausstattung

Der dreiflügelige Hauptaltar wurde während des 15. Jahrhunderts hergestellt. Auf den Flügeln werden Jesus und die Apostel dargestellt, darunter weibliche Heilige, die bei den Gläubigen im Mittelalter sehr beliebt waren.

An der nördlichen Wand befindet sich ein Marienaltar, der ebenfalls im 15. Jahrhundert gefertigt wurde. Rund um den Schrein, der eine "Madonna im Strahlenkranz" darstellt, werden Szenen aus Marias Leben dargestellt.

Eine Grabplatte mit Scheibenkreuz befindet sich in einer Nische neben dem Hauptaltar. Sie wurde während des 13. Jahrhunderts hergestellt. Derartige Grabplatten sind in Deutschland eher untypisch. Man kennt sie eher aus Dänemark und Gebieten, die unter dänischer Herrschaft standen.


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