Die Halligen bestehen aus 10 Inseln, die eigentlich keine sind, sondern meist Reste vom Festland oder den Inseln, die nach einer Sturmflut stehen geblieben sind, oder die von der Nordsee aufgeschwemmt wurden. Die Halligen liegen alle um Pellworm herum, das nicht zu den Halligen zählt. Acht der Inseln gehören zum Amt Pellworm, eine zu Nordstrand und eine ist amtsfrei. Zusammen haben alle Halligen eine Fläche von 23,11 km² und es leben ca. 300 Menschen auf den Inseln. Davon wiederum sind fünf unbewohnt. Einst sollten mehr als 100 Halligen existiert haben, die aber durch die Macht der See irgendwann verschwanden. Aus diesem Grund wurden die Halligen im Jahr 1962 regelrecht saniert. Durch Steinkanten werden nun die Halligen vor Erosionen geschützt und die Warften, künstlich aufgeschüttete Sandhügel, wurden verstärkt. Es wurde zur Pflicht in den Häusern einen Schutzraum auf Betonpfeilern zu errichten, damit bei Land unter die Bewohner in sicherem Gewahrsam sind.
Die Halligen | ©: x-ray andi, pixelio.de
Alle 10 Halligen liegen im Bereich Nationalpark Wattenmeer, dessen Sitz in Tönningen ist, dem drei wichtige Punkte zugrunde liegen, das Erhalten und die ungestörte Entwicklung der Natur für die zukünftigen Generationen sowie die Erholung und ein Erleben der Natur für Menschen. Im Watt sozusagen auf dem Meeresgrund zu laufen, ist immer wieder ein erhebendes Erlebnis, dass die vielen Besucherzahlen beweisen. Die fünf bewohnten und bewirtschafteten Halligen Langeneß, Oland, Gröde, Hooge und Nordstrandischmoor gehören nicht dazu zum Nationalpark, jedoch zur Biosphärenregion. Norderoog, Süderoog, Südfall, Habel und Hamburger Hallig dürfen nur mit besonderer Genehmigung, eingeschränkt oder gar nicht, betreten werden, erst recht nicht zur Brutzeit der Vögel – nur dem Vogelwart ist es erlaubt – sie gehören daher zur Schutzzone eins. Erst wenn die Jungen flügge sind, können wieder Gruppen von bis 50 Personen mit einem Wattführer dorthin.
Eine dieser Halligen ist Südfall, was von Nordstrand auch mit Pferdekutschen angefahren werden kann. Die 50 ha dienen den Vögeln als Rast-und Brutstätte. Die Hallig hat nur eine Warf, auf der nur ein Mensch wohnt, der Vogelwart, der dem 1957 gegründeten Naturschutzverein Jordsand angehört, und die Vögel zählt und betreut. Erlaubt ist nur eine einzige Führung pro Tag. Der Nationalpark Wattenmeer bietet 700 Pflanzenarten und 2.500 Tierarten Lebensraum, davon leben allein 250 Tierarten hier, die nirgends sonst auf der Erde vorkommen. Das Wattenmeer ist außerdem das an Vögeln reichste Gebiet in ganz Europa, auch wenn im Frühjahr und im Herbst die Zugvögel nur ihre Zwischenstation hier einlegen.
Der einzige Lebensunterhalt der Bewohner der Halligen war jahrhundertelang die Fischerei und die Landwirtschaft, wobei die Männer zur See fuhren und die Frauen sich um Haus und Vieh kümmerten. Die Salzgewinnung, die ab dem Mittelalter hinzukam, später dann auch noch der Walfang, waren Grundlagen für den ersten Wohlstand. Als die Schifffahrt dies nicht mehr brachte, wanderten viele Halligbewohner aus. Ab dem 20. Jahrhundert gab es wieder Arbeitsplätze beim staatlichen Küstenschutz und damit wieder die nötige Existenzsicherung. Seitdem die Halligen zu beliebten Ausflugs- wie Urlaubszielen geworden sind, hat sich in den vergangenen Jahrzehnten der Tourismus mit zu einem der wichtigsten Wirtschaftsfaktoren gewandelt.
Auch private Organisationen haben sich zur Aufgabe gemacht, den Halligen zu helfen und sie zu unterstützen. So wurde die Stiftung Nordfriesische Hallige ins Leben gerufen, die durch bundesweit privates Engagement von Unternehmen und Einrichtungen in der Region schon einige Projekte auf die Beine stellen, wie die Wiederherstellung des Friedhofs Lütt Moor auf Nordstrandischmoor oder die Rekonstruktion der Bockwindmühle auf Langeneß. Zukünftige Projekte sind schon in der Planung, und wenn möglich, sollte dies so schnell es geht verwirklicht werden, denn der Halligbesucher sollte es mit Informationstafeln, Ausstellungen und der Errichtung von Erlebnispfaden einfacher haben, sich das nötige Wissen über das Wattenmeer und den Halligen anzueignen.
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