Urlaubstipps für die Inseln der Nordsee und Ostsee

Historische Eisenbahnen

Eisenbahn fahren wie Anno Dazumal: der Rasende Roland macht dieses nostalgische Erlebnis möglich. Bereits seit 1895 ist die von einer Dampflok angetriebene Schmalspureisenbahn auf der schönen Insel Rügen unterwegs. Hier dampft der Rasende Roland auf einer 24,4 Kilometer langen Strecke täglich mit einem gemütlichen Tempo von 30 Stundenkilometern vorbei an Feldern sowie durch Hügellandschaften und Laubwälder von Putbus bis Göhren und zurück. Fahrräder dürfen zu einem passablen Preis mitgenommen werden. Touristen, Eisenbahnliebhaber und Einheimische gleichermaßen lieben die alte Dampflok und steigen immer wieder gerne zu um das unvergleichliche Fahrgefühl auf sich wirken zu lassen.

Kollegin Molli nahm 1886 den regelmäßigen Zugbetrieb auf und schnauft heute zwischen Bad Doberan und Kühlungsborn pfeifend daher. Die insgesamt 15,4 Kilometer lange Strecke führt durch die engen Gässchen von Bad Doberan, durch Heiligendamm und durch die Felder parallel zum Ostseestrand und dauert etwa 40 Minuten. Diese Zeit kann man sich auch im Salonwagen auf roten Samtpolstern versüßen und während der Fahrt einen kleinen Imbiss zu sich nehmen.

Zurückversetzt in die 1950er Jahre fühlt man sich wenn man von Bremerhaven bis nach Bad Bederkesa mit der Museumsbahn unterwegs ist, was in den Sommermonaten regelmäßig möglich ist. Die Bahn selbst, die Uniformen des Bahnpersonals sowie der Bahnhof in Bad Bederkesa vermitteln das Flair dieser längst vergangenen und doch unvergessenen Epoche. Der Zug besteht aus einer Diesellok aus dem Baujahr 1943 und führt bei der 17,6 Kilometer langen Fahrt einige nostalgische Waggons mit sich.

Wer von der Eisenbahnromantik jetzt noch nicht genug hat, kann mit einer Kombikarte übrigens nach der Fahrt mit dem Dampfzug gleich in die Moorbahn umsteigen und auf der 5,7 Kilometer langen Strecke noch länger unterwegs sein. Das Ahlenmoor ist das größte Hochmoor in der Region um Cuxhaven und es gibt während der Fahrt viel Interessantes über diesen Lebensraum und seltene, hier heimische Pflanzen und Tierarten zu erfahren.

Zwischen Hamburg-Bergedorf und Geesthacht verkehrt einige Male im Jahr eine Museumsbahn mit einer dänischen Dampflok, die von den Anwohnern auf den Namen Karoline getauft wurde. Karoline wurde 1945 gebaut und 1980 von der Arbeitsgemeinschaft Geesthachter Eisenbahn e.V. erworben. Nach aufwändiger Instandsetzung durfte sie 1985 wieder auf die Gleise und ist seither mehrmals jährlich zwischen Geesthacht und Bergedorf unterwegs. Die Termine dazu sind unter http://eisenbahn.geesthacht.de/fpr2.php einzusehen.

Auf der ehemaligen Bahnlinie Emden – Wilhelmshaven ist auf dem 17 Kilometer langen Teilstück zwischen Norden und Dornum in den Saisonmonaten immer sonntags, an den Feiertagen sowie zu einigen Sonderterminen die Ostfriesische Küstenbahn unterwegs. Hier kann man noch wie in der guten alten Zeit mit dem Bummelzug eine gemütliche Fahrt durch die schöne ostfriesische Landschaft machen. Der Zug kann im Übrigen auch für private Feste und Veranstaltungen gemietet werden.

Von Ostern bis zum Herbstbeginn zieht an Sonn- und Feiertagen auch auf der 14,6 Kilometer langen Bahnstrecke von Süderbarup nach Kappeln auf der Halbinsel Angeln im beschaulichen Tempo eine historische Museumsbahn dahin: die Angelner Dampfeisenbahn. Die romantische Fahrt mit der schwedischen Dampflok aus dem Jahr 1952 und den historischen Holzwaggons durch eine teils kurvenreiche Landschaft dauert für eine Strecke etwa 45 Minuten und ist bei schönem Wetter ein unvergessliches Erlebnis.

1975 wurde der bis dahin tägliche Verkehr der Kiel-Schönberger Eisenbahn in Holstein auf der vier Kilometer langen Strecke zwischen Schönberger Strand und Schönberg eingestellt und ein Jahr später begann hier der Museumsbahnbetrieb. Seither fahren jedes Jahr im Sommer an den Wochenenden und zu bestimmten Sonderterminen hier die Züge mit alten Dampfloks aus Omas Zeiten. Besonders reizvoll und einmalig in Deutschland ist die Möglichkeit, die Zugfahrt mit einer Fahrt in historischen Straßenbahnen fortzusetzen. Dabei ist die Gleisanlage so beschaffen, dass auch enge Kurven gefahren sowie Weichen überquert werden und ein originalgetreues Nachempfinden einer typischen Straßenbahnfahrt aus der guten alten Zeit vermittelt wird.

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