Mühlen an der Nordsee oder Ostsee

Mühlen verbreiten als liebenswerte Überbleibsel aus der guten alten Zeit einen Hauch Romantik und Nostalgie und faszinieren auch Menschen, die ansonsten kein großes Interesse an Technik haben. Aus dem Landschaftsbild an der deutschen Küste sind sie nicht wegzudenken.

Auf der Halbinsel Eiderstedt in dem kleinen Ort Garding, nur wenige Kilometer von St. Peter-Ording entfernt, steht die Mühle Fortuna, in der sich heute eine komfortable Ferienwohnung über zwei Etagen befindet, so dass man seinen ganzen Urlaub in diesem historischen Bauwerk verbringen könnte. Die Mühle stammt aus dem Jahr 1870 und stand damals in einem anderen Küstenort. Dort wurde sie komplett abgetragen und 1981 in Garding wieder originalgetreu aufgebaut.

Die Engel-Mühle in Nordstrand geht auf das Baujahr 1888 zurück. Bis 1942 wurde sie als Windmühle betrieben, danach wurde auf Strom umgestellt. Seit 1970 befindet sich in der Mühle nun ein Café. Im Hochzeitszimmer der Mühle können standesamtliche Trauungen vollzogen werden. Im Mühlenhof befinden sich drei kleine Ferienwohnungen.

Eine baulich besonders schöne Mühle in idyllischer Lage ist die Windmühle Edda in St. Michaelisdonn. Die Holländerwindmühle wurde 1842 gebaut und nach der Tochter des Müllers benannt. Die Mühle mahlt noch heute das Korn für den Eigenbedarf des dazugehörigen Hofes. Jährlich am Pfingstmontag zum bundesweiten Deutschen Mühlentag kann die Mühle in ihrer Gesamtheit besichtigt werden.

Direkt an der Ostsee im Naturschutzgebiet Geltinger Birk liegt die Mühle Charlotte. Es ist eine Erdholländer-Mühle, die ungefähr auf das Jahr 1826 zurückgeht. Sie diente lange Zeit als Korn- und Schöpfmühle. Auch in diesem schönen Prachtstück aus vergangener Zeit befindet sich heute eine Ferienwohnung.

Die Holländermühle Amanda in Kappeln verfügt über neun Stockwerke und ist mit 30 Metern die höchste Windmühle Schleswig-Holsteins. Bis 1964 war sie noch in Betrieb und wurde sowohl als Kornmühle als auch als Sägemühle genutzt. 1976 kaufte die Stadt Kappeln das alte Schmuckstück und richtete darin das Standesamt ein. Damit bietet sich für viele Brautpaare aus dem gesamten Bundesgebiet ein romantischer Rahmen für das Jawort. Auf verschiedenen Ebenen der Mühle finden im Übrigen auch Kunstausstellungen statt. Besucher haben kostenlosen Zutritt und können von der äußeren Holzgalerie auf mittlerer Höhe der Mühle aus die Aussicht über die Umgebung genießen und die Mühlenflügel aus der Nähe studieren.

Vergissmeinnicht heißt die wunderschöne Galerieholländermühle in Friedrichskoog an der Nordsee, die zwischenzeitlich den Beinamen Hochzeitsmühle erworben hat. Im Erdgeschoss befindet sich das Standesamt - und das Trauzimmer auf dem urigen Steinboden der Mühle, wo sich die Mahlgänge befinden. Einmal monatlich wird sogar eine Mitternachtstrauung in der angestrahlten Mühle angeboten.

Die Farver Windmühle in Wangels ist eine dreistöckige Erdholländermühle mit Segelflügeln. Sie wurde 1828 erbaut und in den 1930er Jahren modernisiert. Heute ist sie nicht mehr in Betrieb, steht unter Denkmalschutz und wird als Ferienwohnung vermietet.

Die Galerieholländer-Windmühle in Neubukow aus dem Jahr 1910 war noch bis 1991 in Betrieb und besitzt heute immer noch die vollständige maschinelle Ausstattung aus ihrer aktiven Zeit. In den Sommermonaten ist sie täglich für Besucher geöffnet.

Ein Muss für jeden Mühlenliebhaber ist die Windmühle in Dabel in der Nähe von Parchim. Der Galerieholländer aus dem Baujahr 1892 ist noch voll funktionstüchtig, wenn auch der offizielle Betrieb eingestellt wurde. Mühlenführungen werden heute noch vom einstigen Müller höchstpersönlich durchgeführt.

Die Schleifmühle Schwerin, um das Jahr 1705 errichtet und in der Nähe des Schlossgartens des Schweriner Schlosses gelegen, war eine der seltenen Wassermühlen, durch die große Natursteine bearbeitet wurden. Seit 1985 demonstriert die Wassermühle in Form eines Museums ihre einstige Funktion. Erst im Jahr 2000 wurde die Mühle mit einem neuen Wasserrad ausgestattet, das einen Durchmesser von circa 4,5 Metern hat. In den Sommermonaten wird für Besucher die Technik in Betrieb genommen und gezeigt, wie in alten Zeiten die Steine bearbeitet wurden.

Das Wahrzeichen Dornums ist die letzte Bockwindmühle Ostfrieslands. Sie wurde von Mönchen erbaut und ging 1626 erstmals in Betrieb. Das Mühlengebäude aus Holz kann komplett auf dem Bock gedreht werden. Die Mühle ist heute noch voll funktionsbereit und kann zu bestimmten Zeiten besichtigt werden.

Entlang der Friesischen Mühlenstraße kann jeder Mühlenfreund zehn historisch reizvolle Windmühlen kennen lernen. Nähere Informationen sowie eine Karte sind unter www.friesische-muehlenstrasse.de zu finden.


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