Wer einmal auf Sylt ist, darf es nicht versäumen, das größte Hügelgrab Nordwesteuropas in Wenningstedt zu besichtigen. Die Grabanlage gehört der nordischen Megalithkultur an, ist bereits 6.000 Jahre alt und wurde im Jahr 1868 von Prof. Ferdinand Wibel entdeckt und freigelegt. Bis heute kann man sich nicht erklären, wie es die Menschen damals geschafft haben, dieses mächtige Steingrab zu bauen. Die Grabkammer ist ungefähr 1,75 Meter hoch und 4,9 Meter lang. Der Zugang zu diesem Gewölbe führt durch einen schmalen, etwa sechs Meter langen Gang oder durch ein Loch in der Decke.
Verwendung für den Bau der Grabanlage fanden insgesamt zwölf Tragsteine und drei riesige Decksteine, die allesamt aus Schweden stammen und Findlinge aus der Eiszeit sind. Der schwerste Deckstein bringt es auf ein Gewicht von etwa zwei Tonnen. Bezeichnend ist, dass diese Kolosse auf den Zentimeter genau eingepasst werden mussten, weil das Grab sonst unvermeidlich eingestürzt wäre. Es bleibt bis heute ein Rätsel, wie unsere Vorfahren das bewerkstelligt haben. Dass sie sehr intelligent vorgegangen sind, zeigt auch schon ihre Abdichtungstechnik: mit Schlamm vermischte kleine Steinchen wurden zwischen den großen Felsbrocken verschmiert, damit das Grab wasserdicht blieb, was bis zum heutigen Tag erfolgreich war.
In der Grabkammer hat man neben Steinbeilen und Feuersteinklingen, einem Rinderzahn, ein paar Tonscherben und Perlen aus Bernstein eine Feuerstelle und menschliche Knochen entdeckt. Aufgrund dieser Funde vermutet man, dass es sich bei dem Denghoog um das Grab eines Königs handeln könnte. .
Die Grabanlage kann von April bis Oktober täglich besichtigt werden, in den übrigen Monaten nach Absprache. Eine sachkundige Führung durch das Grab verdeutlicht auf interessante Weise, wie man die Findlinge zur damaligen Zeit bewegt haben könnte.
Die Tinnumburg, etwa einen Kilometer westlich von der Ortschaft Tinnum gelegen, ist ein Ringwall und als frühgeschichtliches Bodendenkmal der Region durchaus sehenswert. Man schätzt aufgrund von Keramikfunden aus dem ersten Jahrhundert n. Chr., dass die Anlage zu Beginn unserer heutigen Zeitrechnung entstanden ist, also vor mehr als 2.000 Jahren. Der Wall hat einen Durchmesser von 120 Metern und ist bis zu sieben Meter hoch. Umgeben wird er von einem Prielstrom, der Marsch und einem kleinen See. Jeweils im Osten und im Süden führte einst ein Tor ins Innere. Man geht davon aus, dass die Burg während der Wikingerzeit über einen Zugang zum Meer verfügte.
In den vergangenen 150 Jahren wurden mehrfach Grabungen durchgeführt, deren Ergebnisse vermuten lassen, dass die Tinnumburg einst eine germanische Kultstätte war, die dann längere Zeit nicht mehr genutzt wurde bis man sie im 8. bis 10. Jahrhundert wieder beanspruchte.
Gleich in der Nähe der Tinnumburg liegt der Tinnumer Tierpark. Auf einem Areal von 30.000 m² leben hier am Rand der Wattwiesen inmitten von wunderschönen Bäumen und Blumen etwa 400 Tiere. Neben einheimischen Tieren wie Rehen, Eseln und Schafen, von denen sich viele auch gerne streicheln und füttern lassen, sind auch exotische Vertreter wie Flamingos, Papageien und Emus zu bestaunen, hin und wieder natürlich auch süße, neu geborene Tierbabys.
Neben Flora und Fauna bietet der Tierpark noch weitere Attraktionen, wegen denen besonders Kinder immer wieder gerne hierher kommen: Ponyreiten, Teiche, auf denen man mit dem Tretboot oder mit Mini-Elektrobooten fahren kann und einen Spielplatz mit Hüpfburg.
Der Tierpark Tinnum ist während der Saison von April bis Oktober täglich von 10.00 bis 19.00 Uhr geöffnet.
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