Direkt an der Schlei gelegen ist die fast 10.000 Einwohner große Stadt in der Landschaft Angeln traditionsgemäß ein Fischereiort. Dank seiner zentralen Lage und wichtiger Einrichtungen nimmt der Ort für die Bevölkerung in den umliegenden Gemeinden eine Zentrumsfunktion ein.
Der Name der Stadt leitet sich aus dem Mittelalter ab. Denn schon im 14. Jahrhundert stand auf dem Schleiufer eine Kapelle. Wirtschaftlich bedeutend war die Fischerei, bis 1950 die Marine einen Stützpunkt in Kappeln errichtete. Heute ist der Tourismus der wichtigste Wirtschaftsfaktor in Kappeln. Um die Attraktivität für Einheimische und Besucher zu steigern, unternimmt die Stadt große Anstrengungen, um sich einen guten Ruf als Kulturstadt zu erwerben und erhalten. Ein wichtiger Schritt in diese Richtung wurde unternommen, als die Sammlung der Stadt im Schleimuseum untergebracht wurde.
Sehenswert ist für die Besucher beispielsweise der Heringszaun in der Schlei. Es handelt sich dabei um eine große Reuse und zeugt davon, wie in früheren Jahrhunderten Fische gefangen wurden. Die Geschichte von Fischfang und Seefahrt können die Besucher außerdem hautnah im Museumshafen und im Schleimuseum erleben.
Wer sich für die sakrale Baukunst interessiert, sollte sich einen Beusch in der spätbarocken St. Nicolaikirche, die in den Jahren von 1789 bis 93 errichtet wurde, nicht entgehen lassen. Das Gotteshaus wurde nach den Plänen von Johann Adam Richte erbaut, der sein Handwerk bei Ernst Georg Sonnin erlernt hat. Faszinierend sind vor allem die Stücke, die aus der früheren Kirche übernommen wurden: Ein kleines Holzkruzifix, ein Retabel und das Epitaph für Detlef von Rumohr.
Wer einen besonderen Ort für die Trauung sucht, dürfte in der Holländermühle Amanda, einem ehemaligen Sägewerk, fündig werden. Heute beherbergt die Mühle nämlich ein Trauzimmer und die Tourist-Information.
In der Region und darüber hinaus haben sich die Kappelner Heringstage zu einem absoluten Besucherhighlight entwickelt. Dabei handelt es sich um ein bekanntes Volksfest zu Christi Himmelfahrt. Ein Hafenfest und das Fest der früheren Türkengilde, das in unregelmäßigen Abständen gefeiert wird, sind weitere Veranstaltungshighlights. Die Gilde feiert damit ihren Ursprung. Der Sage nach soll nämlich Detlef von Ruhmohr bei Kämpfen um Korfu in türkische Gefangenschaft geraten sein. Die Kappelner Bürger hatten ein großes Fest ausgerichtet, als er aus der Gefangenschaft zurückkehrte.
Kulturell interessierte Besucher finden in Kappeln ein vielfältiges Angebot für jeden Geschmack. Das sind die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt:
Die spätbarocke Backsteinkirche St. Nikolai wurde von 1789 bis 1793 aus Backstein in Form einer Saalkirche mit Tonnengewölbe errichtet. Das hohe Walmdach mit seinem zierlichen Dachreiter ist sowohl im Osten als auch im Westen dreiseitig geschlossen, während die Längsfronten an der nördlichen und südlichen Seite als repräsentative Schauseiten gestaltet wurden. Sie sind mit dreiachsigen Mittelrisaliten, die leicht vorgezogen sind und geschwungene Giebel besitzen, versehen.
Der Altar bildet mit den Logen, der Sakristei, der Orgel und der Kanzeln eine einheitliche Front. Unter anderem steht hier der barocke Schnitzaltar, den Hans Gudewerdt der Jüngere 1641 geschaffen hatte, allerdings zerlegt in mehrere Teile. Seit 1793 ist die Mitteltafel, auf der die Abendmahlszene dargestellt wird, das Apostel. Auf dem Schalldeckel der Kanzel werden die Figuren von Moses und Johannes dem Täufer dargestellt. Der Restaltar wurde auf einem Sockel an der Nordwand angebracht. Der Innenraum der St. Nikolai Kirche ist komplett aus Holz und in den Farben blau, grau und weiß gestaltet.
1888 wurde die Mühle „Amanda“ zusammen mit einer Sägerei erbaut. In windarmen Zeiten wurde die Mühle von einer Dampfmaschine mit Energie versorgt. Gemahlen wurde hier bis 1964. In den 1970er Jahren kaufte die Stadt die Mühle „Amanda“ und richtete hier die Tourist-Information und das standesamtliche Trauzimmer ein. Besichtigt werden kann die Mühle zu den Öffnungszeiten der Tourist-Info.
Bewirtschaftet wird das Sägewerk seit 1996 von den Kappelner Werkstätten als „working museum“. Hier wird mit einer voll funktionsfähigen Säge aus dem Jahr 1895, einer Vertikal-Vollgattersäge aus dem Jahr 1916 und zwei weiteren Sägen aus dem ersten Drittel des 20. Jahrhunderts gesägt. Auch die weiteren Werkzeuge stammen aus der Zeit der Jahrhundertwende.
Historisches Sägewerk
Schleswiger Straße 1
24376 Kappeln
In der rustikalen Steganlage haben neben alten Schiffen auch neue Schiffe, die nach alten Plänen gebaut worden waren, ihren Liegeplatz. Die ältesten Schiffe im Museumshafen sind älter als 100 Jahre.
Museumshafen Kappeln e.V.
Am Südhafen
24376 Kappeln
Webseite: https://www.museumshafen-kappeln.de/
Ganz in der Nähe der Kappelner Brücke befinden sich in der Schlei die einzigen Heringszäune, die europaweit noch funktionstüchtig sind. Diese einfache Fischfanganlage wurde während des 15. Jahrhunderts erbaut.
Bei der Angelner Dampfeisenbahn handelt es sich um eine Museumsbahn. Betrieben wird sie größtenteils mit skandinavischen Fahrzeugen. Fahrten werden vom 1. Mai bis zum 30. Oktober regelmäßig zwischen Kappeln und Süderbrarup angeboten.
Webseite: https://www.angelner-dampfeisenbahn.de/start.html
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