Die im Norden gelegene Hansestadt Lübeck gehört zu Schleswig-Holstein, wobei sie eine freie Stadt ohne Landkreis ist. Nach der Landeshauptstadt Kiel hat Lübeck die meisten Einwohner. Bei der Fläche ist sie dafür dominierend, denn mit einer Fläche von ungefähr 214 km² gehört Lübeck flächenmäßig zur größten Stadt in Schleswig-Holstein. Lübeck ist vor allem für seine mittelalterliche Altstadt bekannt, die von der UNESCO zum Weltkulturerbe ausgezeichnet wurde. Doch dazu später mehr.
Geografisch gesehen liegt die Stadt in der Norddeutschen Tiefebene an der unteren Trave, was ein schiffbarer Fluss ist, der in der Nähe der Altstadt in die Ostsee mündet. Die bekannte Altstadt liegt dabei auf einem Hügel und bildet eine Werder, eine Insel also, zwischen den beiden Gewässern Trave und Wakenitz. Dabei begünstigte die geografische Nähe zur Trave den Machtaufstieg Lübecks zu einem der nordeuropäischen Machtzentren im Mittelalter.
Quelle: pixelio.de | Fotograf: Andreas Seehase
Auch heute noch ist die Schifffahrt ein wichtiger Industriezweig in Lübeck, auch wenn er an Bedeutung verloren hat. Das umliegende Gebiet gehört zum Ostholsteiner Hügelland. Die Hansestadt Lübeck ist dabei in zehn Stadtteile eingeteilt, was durch eine Neustrukturierung in 1972 erreicht wurde; diese Stadtteile sind dabei wiederum in 35 Stadtbezirke unterteilt. Die nächst größeren Städte in der Umgebung sind Hamburg, Kiel und Schwerin – alle drei unter 80 km weit entfernt.
Unter der Lübecker Altstadt versteht man den historischen Stadtkern von Lübeck. Die Lübecker Altstadt ist dabei das größte deutsche Flächendenkmal, das jemals von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde. Die geografische Situation sieht wie folgt aus: Die Lübecker Altstadt liegt auf einem etwa 100 Hektar großen Hügel, der durch die zwei Flussläufe der Trave und dem Elbe-Lübeck-Kanal vom Festland abgegrenzt wird und so zu einer Insel mitten in Lübeck wird.
Historisch wertvoll wird die Insel dadurch, dass sie immer noch von Resten der mittelalterlichen Stadtmauer und den Stadttoren Burgtor und Holstentor umgeben ist. Das Stadtbild Lübecks wird dabei vor allem durch die Sieben Türme geprägt, die ebenfalls eine kulturelle Sehenswürdigkeit darstellen. Heute wird die Altstadt als Innenstadt verwaltet und gehört zu einem der zehn Stadtteile Lübecks.
In der Altstadt zu wohnen, ist dabei etwas schwieriger, da die meisten Häuser zwar restauriert wurden, aber durch die Ernennung zum Weltkulturerbe nicht von eigener Hand verändert werden dürfen. Des Weiteren sind die Häuser meist kleiner und die Mieten teurer. Natürlich hat es aber auch seinen Reiz in einer mittelalterlichen Stadt aufzuwachsen, die von dem Wandel der Zeit kaum betroffen gewesen zu sein. Für den kultivierten Besucher, der Lübeck besucht, muss auf alle Fälle die Altstadt besuchen, die jährlich viele Besucher aus dem In- und Ausland anlockt.
Quelle: pixelio.de | Fotograf: Ruth Rudolph
Die Sieben Türme sind die fünf gotischen Hauptkirchen in der Altstadt beziehungsweise, die auf dem Altstadthügel stehen. Diese Türme sind vor allem durch ihr Auftreten als Wahrzeichen für Lübeck bekannt und wurden schon in vielen Kunstwerken, Briefmarken oder anderen Werken verewigt. Die älteste Stadtansicht von Lübeck findet sich dabei einem Altarbild in der Nikolaikirche von Tallinn aus dem Jahre 1481. Interessant ist, dass bis zum Jahre 1818 die Stadtansichten acht Türme aufweisen. Dies ist dadurch bedingt, dass 1819 die ehemalige Kirche des Burgklosters abgerissen wurde und somit nur noch sieben Türme, die heute das Wahrzeichen für Lübeck stellen, übrig geblieben sind.
Die sieben Kirchtürme sind backsteingotisch, meist zwischen dem dreizehnten und vierzehnten Jahrhundert, gebaut worden und gehören zu den Kirchen St. Jackobi, St. Marien, St. Petri, St. Aegidien und schließlich zu dem Lübecker Dom. Diese Türme überragen durch ihre Höhe schon seit Jahrhunderten das Stadtbild von Lübeck beziehungsweise seiner Altstadt und sind als Silhouetten auch mehrere Kilometer entfernt erkennbar. Bei gutem Wetter können sie sogar vom gesamten Umland in Holstein und Mecklenburg erspäht werden.
Der höchste der sieben Türme ist dabei das Doppelturmpaar der Marienkirche, das sich rund 125 m über den Erdboden beziehungsweise 150 m über das Null-Niveau erhebt. Somit ist das Doppelturmpaar der Marienkirche in der sonst flachen holsteinischen Landschaft ein wirklicher Blickfang, denn im Vergleich dazu ist die höchste Erhebung in Schleswig-Holstein, der Bungsberg in Ostholstein, mit 168 m über dem Null-Niveau nur minimal größer.
Quelle: pixelio.de | Fotograf: Marco Barnebeck
Das Holstentor, oft auch als Holstein-Tor bekannt, ist ein Stadttor, das die Altstadt beziehungsweise Innenstadt der Hansestadt Lübeck nach Westen begrenzt. Neben den sieben Türmen gehört auch das Holstentor zu dem Wahrzeichen der Hansestadt Lübeck. Durch seinen hohen Bekanntheitsgrad und der Zugehörigkeit zum Weltkulturerbe lockt das Holstentor beziehungsweise auch die ganze Altstadt jährlich viele Besucher nach Lübeck. Das Holstentor im Speziellen ist ein spätgotisches Gebäude, das zu den Überresten der Befestigungsanlagen der Lübecker Stadtbefestigung gehört. Zusammen mit dem Burgtor sind sie die einzigen heute noch erhaltenen Stadttore Lübecks. Das Aussehen des Holstentors besticht dabei durch sein spätgotisches Aussehen. Dabei ist das Gebäude in drei verschiedene Teile aufgeteilt: Südturm, Nordturm und Mittelbau. Das Gebäude ist mit vier Stockwerken, wobei diese im Mittelbau entfällt, da dort ja der Durchgang ist, relativ groß.
Überraschend an der Ausgestaltung des Tores ist, dass das Tor mit zwei Terrakottabändern, die unter praktischen Gesichtspunkten eigentlich nicht notwendig sind, ausgeschmückt ist. Diese Bänder laufen um das ganze Gebäude herum und bestehen aus einzelnen Platten, die meist quadratisch sind; diese Platten sind mit drei verschiedenen Ornamenten gestaltet: Heraldische Lilien, ein symmetrisches Gitter und eine Darstellung von vier Distelblättern machen das Tor zu einem künstlerisch beeindruckenden Gesamtkunstwerk, denn sonst wurde das Tor eher praktisch gestaltet. Obwohl es von der Ferne sehr viel hermacht und das Stadtbild von Lübeck nachträglich geprägt hat.
Quelle: pixelio.de | Fotograf: Frank Radel
Viele der schönen und meist alten Bürgerhäuser in der Innenstadt werden heute als Museen für wichtige Persönlichkeiten oder Ereignisse verwendet. Die beiden klassizistischen Museen Behnhaus und Drägerhaus werden zur heutigen Zeit als Kunstmuseum genutzt und bieten immer wieder Ausstellungen von zahlreichen Künstlern an. Doch waren beide keinesfalls schon immer Museen, sondern bei ihrer Errichtung 1783 als ein großbürgerliches Wohnhaus gedacht. Nach längerer Zeit in den verschiedensten Besitztümern sind beide nun ein Ausstellungsort für die Künstler der bestimmten Kunstrichtungen.
Gleiches Schicksal ereilte das bekannte Buddenbrookhaus. Dieses wurde erstmals 1289 benannt zusammen mit seinem damaligen Besitzer. Ein historisch sehr wertvolles Gebäude also, das im 19. Jahrhundert anschließend in Besitz der berühmten Familie Mann gegeben wurde. Die Großeltern des berühmten, deutschen Schriftstellers Thomas Mann hausten hier und verkörpern die traditionellen, bürgerlichen Wertvorstellungen für Thomas Mann und seinen Bruder. Nach weiterem Wechsel des Besitzes gehört das geschichtsträchtige Gebäude nun der Stadt Lübeck, die das Buddenbrookhaus nun als Museum für Thomas und seinen Bruder Heinrich Mann nutzt: das Heinrich und Thomas Mann-Zentrum.
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