Im Nordosten der Insel Rügen, genauer gesagt, auf der Halbinsel Jasmund, liegt der staatlich anerkannte Erholungsort Jasmund. Der Ort mit seinen aktuell rund 10.000 Einwohnern, hat erst im vergangenen Jahrhundert eine rasante Entwicklung erlebt. Denn erst 1906 wurden die beiden Fischerdörfer Crampas und Sassnitz zur Gemeinde Sassnitz vereinigt. Die wichtigsten wirtschaftlichen Standbeine waren lange Zeit die Kreideindustrie, die Fischerei und der Tourismus. Der Ort ist geprägt von Kreidefelsen, des weiteren gibt es viele Wälder, teilweise mit seltenen Hölzern wie Wildapfel, Wildbirne und Eibe. Von weitem sichtbar ist der Königsstuhl, mit 118 Metern der höchste Kreidefelsen. Dieser gehört bereits zum Nationalpark Jasmund und gilt seit jeher als beliebtes Ausflugsziel.
Rügen und der Ort Sassnitz sind bereits seit Mitte des 19. Jahrhunderts beliebte Ausflugsziele. Zu den prominenten Gästen auf der Halbinsel gehört neben Johannes Brahms und Kaiser Wilhelm auch Theodor Fontane, der sogar eine Figur in dem Roman Effi Briest nach dem Fischerdorf Crampas benannte. Die Strandpromenade, der Sassnitz noch heute sein charakteristisches Stadtbild verdankt, wurde Anfang des 20. Jahrhunderts in Form der typischen Bäderarchitektur errichtet. Die Stadt, die erst 1957 die Stadtrechte erhielt, gilt als Tor zum Nationalpark Jasmund, dem kleinsten Nationalpark in Deutschland.
Hochuferwanderweg | ©: Dieter_G auf Pixabay
Hochuferwanderweg | ©: Dieter_G auf Pixabay
Für Urlaubsgäste gibt es in Sassnitz jede Menge zu sehen, darunter auch einige einzigartige Einrichtungen. Einen tiefen Einblick in Naturlandschaft an der Meeresküste gibt es im Nationalpark-Zentrum Königsstuhl. Direkt am Rand des Parks liegt der einzige Tierpark auf Rügen. Ganz in der Nähe befindet sich Europas einziges Kreidemuseum. Dies ist originalgetreu auf einem Gelände untergebracht, in dem von 1855 bis 1962 Kreide im Tagebau abgebaut wurde. Die Besucher sehen hier originale Geräte und bekommen viele Infos rund um das Thema Kreideabbau und Kreideverarbeitung. Für die Sammler von Fossilien gibt es hier jeden Sommer auch eine Fundberatung. Denn in der weichen Kreide finden sich oft Ablagerungen von Tieren und Pflanzen, die heute längst ausgestorben sind.
Villen im Stil der Bäderarchitektur | ©: falco auf Pixabay
Weite Teile von Sassnitz werden von repräsentativen Villen im Stil der Bäderarchitektur geprägt. Das gilt insbesondere für die Altstadt, die Strandpromenade, das Umfeld des Kurplatzes und das Ensemble beim Hotel „Fürstenhof“ Eindrucksvolle Beispiele für diesen Baustil sind in Sassnitz etwa die Villen „Prinz Heinrich“, Anna“ und „Hertha“.
Der erste Gottesdienst wurde anno 1867 in der damaligen Waldkirche zelebriert. Diese Kirche im Freien bestand lediglich aus einem Altar, der aus Erde gebaut und mit Rosen bedeckt wurde. Ein fester Kirchenbau wurde dann ab 1880 in Angriff genommen. Dieses Gotteshaus wurde im neugotischen Stil als einschiffiger Backsteinbau mit einem achteckigen Turm errichtet und 1883 fertiggestellt. Die jüngste Restaurierung der St.-Johannis-Kirche erfolgte 1991. Besonders sehenswert sind die markanten Spitzenbogenfenster und die hölzerne Kanzel.
St.-Johannis-Kirche Sassnitz
Johanniskirchstraße 6
18546 Sassnitz
Der Strand von Sassnitz bei Neu Mukran ist steinfrei, hat eine ausgezeichnete Wasserqualität, eine Breite von bis zu 50 Metern und erstreckt sich in Richtung Nordosten über eine Länge von circa fünf Kilometern. Ganz in der Nähe befindet sich außerdem der Weststrand, der allerdings schwieriger zu erreichen ist, weil im Uferbereich große Steine liegen.
Leuchtturm von Sassnitz | ©: 1459604 auf Pixabay
Ab 189 wurde in Sassnitz eine Mole mit einer Länge von 380 Metern zum Schutz des Fischereihafens errichtet, die allerdings ursprünglich keine direkte Verbindung mit dem Land besaß. Diese wurde aber später geschlossen und die Mole mehrfach verlängert. Heute ist sie 1.450 Meter lang, was sie zur längsten Außenmole in ganz Europa macht. Begehbar ist die Mole bis zu Leuchtturm. Der achteckige Turm mit einer Höhe von 15 Metern wurde 1937 erbaut, um ein Molenfeuer zu ersetzen und ist heute eines der Wahrzeichen von Sassnitz.
Museums U-Boot HMS Otus in Sassnitz | ©: jarko7 auf Pixabay
Museums U-Boot HMS Otus | ©: Marc Betzitza auf Pixabay
Einst ist das offensive U-Boot H.M.S. Otus unter britischer Flagge gefahren. In Betrieb genommen wurde dieses U-Boot der Oberon-Klasse im Jahr 1963. Seinen Spitznamen „Stiller Jäger“ verdankt dieses U-Boot seinem geräuscharmen Antrieb. Gedient hatte dieses 90 Meter lange U-Boot mit seiner Besatzung von knapp 70 Mann im ersten U-Boot-Geschwader und war überwiegend vor den Falkland-Inseln sowie im Persischen Golf im Einsatz. Nach seiner Ausmusterung wurde die H.M.S. Otis in Stralsund zum Museumsboot umgerüstet, bevor es nach Sassnitz kam. Heute können sich interessierte Besucher dort hautnah über die Lebens- und Arbeitsbedingungen an Bord informieren.
Die Strandpromenade in Sassnitz zwischen Stadthafen und Kurplatz ist mehr als nur zum Flanieren ein. Denn hier findet im Sommer alljährlich das Promenadenfest statt. Auch im Kurpark werden ganzjährig zahlreiche Veranstaltungen geboten. Lohnenswert ist hier auch ein kleiner Abstecher auf den Schiffsanleger, der 100 Meter weit in die See ragt und einen grandiosen Blick auf Sassnitz und seine Bäderarchitektur bietet. Im Uferbereich, der an den Kurpark anschließt, gibt es außerdem den Findling „Klein Helgoland“ zu sehen. Ursprünglich stammt dieser Findling aus dem Süden Schwedens, der während der jüngsten Eiszeit von Gletschern nach Sassnitz geschoben wurde.
Hafen von Sassnitz | ©: Matthias Lemm auf Pixabay
Der Stadthafen Sassnitz präsentiert sich als ein Ort der Vielfalt, nämlich als eine lebendige Mischung aus Tourismus- und Fischereihafen befindet. Hier liegt auch der Museumskutter „Havel“ vor Anker und in unmittelbarer Nähe befindet sich das Fischerei- und Hafenmuseum. Hier starten auch Touren mit Ausflugsschiffen. Auch mit Sportbooten und zum Hochseeangeln können die Gäste von hier aus in See stechen. Ferner hat sich der Stadthafen Sassnitz zu einem beliebten kulturellen Zentrum mit zahlreichen Veranstaltungen wie den Rügener Hafentagen entwickelt. Zu guter Letzt wird hier auch fangfrischer Fisch angelandet und verkauft. Auch die Ostmole, die etwa 1.400 Meter in die Ostsee ragt, hat hier ihren Anfang. Stadthafen und Stadt werden seit 2007 von einer markanten, rund 250 Meter langen Hängebrücke verbunden, die gern von Fußgängern genutzt wird und als ein Wahrzeichen der Stadt gilt. Von der Brücke aus genießen die Besucher gern den Blick auf den Stadthafen und seine Sehenswürdigkeiten.
Stadthafen Sassnitz
Am Hafen 12
18546 Sassnitz
Erbaut wurde das Schloss Dwasieden im Herzen des Buchenwaldes am Sassnitzer Steilufer n den 1870er Jahren. In Auftrag gegeben hatte den Bau Adolph von Hansemann, einer der reichsten Männer des Deutschen Reiches. Errichtet wurde das Schloss Dwasieden als einziges Gebäude in Norddeutschland aus massivem Sandstein, Marmor und Granit. Umgeben wurde der quadratische, zweigeschossige Bau von einem Park mit einer Fläche von 100 Hektar. An den Seiten des Schlosses Dwasieden wurden Säulengänge errichtet, die zu tempelartigen, offenen Pavillons führten, an den Ecken wurden Aussichtstürme gebaut, die Schloss Dwasieden überragten. Heute gilt die Ruine von Schloss Dwasieden als vergessener Ort, jedoch lässt sich bei einem Spaziergang die einstige Pracht noch erahnen.
Das Programmkino in Sassnitz hat sich seit seiner Gründung im Jahr 2000 zu einem festen Bestandteil des kulturellen Lebens in Sassnitz und zu einem regelrechten Geheimtipp entwickelt. Denn der Betreiber, der Verein „Lichtspiele Sassnitz e.V.“ bietet ein Kulturprogramm weit jenseits kommerzieller Interessen, wobei ein besonderer Augenmerk auf den unmittelbaren Kontakt zum Publikum gelegt wird. Das bedeutet nicht nur, dass die Filme sorgfältig ausgewählt werden, wobei natürlich die Wünsche des Publikums berücksichtigt werden. Gelegentlich haben die Zuschauer auch die Gelegenheit, mit den Regisseuren zu sprechen, die ihre Filme in Sassnitz vorstellen. Darüber hinaus gibt es im Rahmen der „Kultur im Kino“-Reihe auch Lesungen und Konzerte zu hören.
Lichtspiele Sassnitz e.V. im Grundtvighaus
Seestraße 3
18546 Sassnitz
E-Mail: orga(add)kino-lichtspiele-sassnitz.de
Webseite: www.kino-lichtspiele-sassnitz.de
Hunderte von frei fliegenden Schmetterlingen können die Besucher in der großzügig dimensionierten Tropenhalle des Schmetterlingsparks Sassnitz bestaunen. Heimisch sind hier über 140 Schmetterlingsarten aus vier Kontinenten. Dazu gehören beispielsweise Bananen- und Passionsfalter, blaue Himmelsfalter, Schwalbenschwänze und der Atlas-Seidenspinner, der eine imposante Spannweite von bis zu 30 Zentimetern hat. Die Schmetterlinge in Sassnitz stammen aus Zuchtstationen in Südamerika und Asien.
Schmetterlingspark Sassnitz
Straße der Jugend 6
18546 Sassnitz
Webseite: http://schmetterlingspark-sassnitz.eu/
Die Natur des Nationalparks Jasmund können die Besucher im Tierpark Sassnitz hautnah kennenlernen. Denn in erster Linie werden hier heimische Wildtiere, aber auch einige Exoten wie Affen und Degus gezeigt. Insgesamt sind im Tierpark Sassnitz rund 250 Tiere aus 60 verschiedenen Arten zu Hause. Daneben gibt es auf dem Gelände auch einen Lehrpfad, auf dem sich die Besucher über Fauna und Flora informieren können. Abgerundet wird das Angebot für die Besucher durch eine Freilichtbühne und ein Streichelgehege.
Tierpark Sassnitz
Hauptstraße 33
18546 Sassnitz
Webseite: https://www.tierpark-sassnitz.de
Wer von Sassnitz aus ach Lohme über den Hochuferweg marschiert, erreicht die Wissower Klinken, einst eine der meist besuchten Naturschönheiten auf der Insel Rügen. Heute sind die Wissower Klinken nicht mehr so imposant, wie noch in den 1990er Jahren, weil die beiden Hauptzinnen im Februar 2005 ins Meer gestürzt sind. Weitere Teile der Felsformation waren fünf Jahre später in die Fluten gestürzt. Die eindrucksvolle Ansicht der Felsformation lässt sich heute also nur noch erahnen.
Der Höhenrücken der Stubnitz mit seinem stattlichen Buchenwald befindet sich zwischen Lohme und Sassnitz auf der Halbinsel Jasmund. Hier wurde 1990 der Nationalpark Jasmund gegründet. Informationen rund um den Nationalpark gibt es im Nationalparkzentrum Königsstuhl.
Bei der Stubnitz handelt es sich um ein hügeliges Waldgebiet mit einem prächtigen Bestand an Buchen im Osten von der Halbinsel Jasmund. Deshalb gehört die Stubnitz auch fast komplett dem Nationalpark Jasmund an. Die herausragendsten Sehenswürdigkeiten sind die Kreidefelsen nördlich von Sassnitz, die Stubbenkammer beim Königsstuhl sowie die Victoriasicht.
In den Wäldern der Stubnitz, ihren Mooren und Senken wachsen auch Wildbirnen, Eiben, Schwarzerlen und verschiedene Orchideen. Hier sind etwa 1.000 Käferarten heimisch. Ferner nutzen Eisvögel, Kreideeulen und Mehlschwalben die Stubnitz als Brutgebiet. Die Besucher können hier aber auch seltene Pflanzen wie beispielsweise die gelbe Anemone entdecken.
In der Schmalen Heide, südlich von Neu Mukran gelegen, befinden sich die Feuersteinfelder, die auch als steinernes Meer bekannt sind. Es handelt sich um ein Geröllfeld aus der Kreidezeit, die Feuersteine führen. Dieses Gebiet mit einer Fläche von rund 40 Hektar steht seit 1925 unter Naturschutz und wird von einem Kiefernwald eingerahmt. Seither konnte sich die Natur hier ungestört entwickeln, eine Überwucherung der Vegetation mit Feuersteinen wird mit Wildbesatz und Einzäunungen eingedämmt.
Ehemalige Fischer und Bürger der Stadt hatten sich Anfang der 1990er Jahre zu einem gemeinnützigen Verein zusammengeschlossen, um das Sassnitzer Fischerei- und Hafenmuseum zu errichten, das 1996 eröffnet wurde. Im Museum können sich die Besucher auf einer Fläche von circa 300 Quadratmetern umfangreich über die Geschichte der Fischerei und des Sassnitzer Hafens informieren. Das größte Exponat des Fischerei- und Hafenmuseums Sassnitz ist das Museumsschiff „Havel“, welches direkt gegenüber dem Museum vor Anker liegt. Der originalgetreu restaurierte Kutter gehört zu einer Serie von 50 Kuttern, die im einstigen VEB Fischfang Sassnitz eingesetzt wurden. Durch den Kutter werden Führungen angeboten, die den Besuchern einen Eindruck von den Lebens- und Arbeitsbedingungen an Bord vermitteln.
Fischerei- und Hafenmuseum mit Museumsschiff Sassnitz
Hafenstraße
18546 Sassnitz
Webseite: www.hafenmuseum.de
In Gummarz wurde ein einem früheren Kreidewerk das Kreidemuseum Rügen eingerichtet, das über eine große Außenanlage sowie einen Naturlehrpfad verfügt. Und auch in den Räumlichkeiten des Museums können sich die Besucher umfassend über die Kreide informieren.
Abbau und Aufbereitung der Kreide sind ebenso Thema der Ausstellung wie die Verwendung der Kreide in den verschiedensten Bereichen. Informieren können sich die Besucher auch darüber, wie die kreidezeitlichen Fossilien und die Kreideküste Rügens entstanden sind.
Neben dieser interaktiven Ausstellung ist auch ein Freilichtmuseum Teil des Kreidemuseums Rügen. Gezeigt werden auf dem Freigelände verschiedene Vorrichtungen und Geräte des Kreideabbaus in der Vergangenheit. Diese Geräte stammen aus Kreidebrüchen, die stillgelegt wurden. Diese Ausstellung ist vor der Kulisse des „Kleinen Königsstuhls“, der vom Abbau verschont blieb. Mit einer Höhe von 126 Metern bietet er außerdem einen weiten Blick über einen Teil Rügens. Bei guter Sicht reicht der Blick bis nach Hiddensee und Stralsund. Ferner umfasst die Freilichtausstellung einen Kreidesee und eine „Buddelkiste“, in der die Besucher mit ein wenig Glück selbst auch Fossilien finden können.
Der Naturlehrpfad beginnt am Parkplatz bei der Jasmar-Therme und führt über den Gutspark und einen kleinen Teich zum Museum und weiter zum „kleinen Königsstuhl“. Gesäumt wird der Naturlehrpfad von Infotafeln, auf welchen sich die Besucher über die Entstehung der Insel, die Fauna und Flora in den Kreidebrüchen und die verschiedenen Prozesse in der Natur nach dem Abbau informieren können.
Kreidemuseum Rügen
Gummanz 3a
18551 Sagard
E-Mail: info(add)kreidemuseum.de
Webseite: https://www.kreidemuseum.de
Der Herthasee hat eine Tiefe von bis zu elf Metern und eine fast kreisrunde Form. Der Herthasee liegt im Herzen der Buchenwälder der Stubnitz. Eine imposante Wallanlage mit Maßen von 120 mal 60 Metern und einer Höhe von bis zu 17 Metern namens Herthaburg befindet sich am nordöstlichen Ufer des Herthasees. Diese Verteidigungsanlage wurde im achten bis 12. Jahrhundert errichtet, als die Insel Rügen von den Slawan besiedelt wurde. Besucher erreichen den Herthasee und die Herthaburg vom Königsstuhl-Besucherparkplatz Hagen aus.
Beim Opferstein von Quoltitz handelt es sich um einen riesigen Granitfindling, der seinen Ursprung in Skandinavien hat. Heute befindet er sich bei der einstigen Siedlung Quoltitz nördlich von Neddesitz. Auf diesem Stein mit einem Gewicht von über 70 Tonnen lassen sich Spuren menschlicher Bearbeitung finden, die wohl aus der Bronzezeit stammen.
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